SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Acclaim

GENRE:             Rennspiel
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      10 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    1-5
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 16.04.2003


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Und wieder greifen wir das Thema Rally Spiele auf. Diesmal darf sich Acclaim an dem Thema versuchen. Denn nach wie vor fehlt das ultimative Rally Spiel auf dem GameCube. Daran konnten auch Pro Rally und Rally Championchip nichts ändern. V-Rally 3 ist noch ein bißchen hin, also freuen wir uns über jeden Titel der uns vorher in die staubigen Pisten eines Rallyspiels bringt. Wobei gerade Acclaim's Dakar 2 wieder so ein typisch stiller Release auf dem GameCube ist. Kaum Marketing Aktionen oder ähnliches um das Spiel bekannt zu machen und die Inhalte aufzuzeigen. Da für mich Rally Games immer wieder ein echtes Highlight sind war die Vorfreude erneut sehr groß. Einen 60Hz Modus sucht man auch hier leider vergebens, was später noch ein spezielles Thema im Spiel darstellen wird. Die Memory Card Belastung mit 10 Seiten ist noch im Bereich des erträglichen. Interessant war der Vorspann. Nicht wegen einiger gezeigten Rally Szenen, sondern ob der Tatsache wer in der Acclaim InHouse Familie eigentlich für den Titel verantwortlich ist. Die gleiche Programmiertruppe die schon XG3 auf dem Cube gemacht hat. Der Vorspann zeigt wie schon erwähnt Szenen aus dem inhaltlichen Thema - der Rally Paris Dakar. Allerdings wie bei so vielen Spielen in schlechter Qualität. Danach folgt die Speicherverwaltung. Innerhalb des Spiels wird alles in sogenannten Profilen gesichert. 4 davon kann man anlegen und unabhängig voneinander Laden. Das Hauptmenu kommt zunächst recht gestylt daher und offeriert euch neben dem Arcade Modus die Kampagne, den Modus Schnelles Rennen, den Multiplayer für 2 Spieler sowie die Extras und die Optionen. Die Optionen dienen zum einen dem Sound Part, der auch Dolby Surround zuläßt, dem aktivieren bestimmter Bildschirm Anzeigen in den Rennen oder der Art wie im Multiplayer der Bildschirm geteilt werden soll. Der Punkt Extras birgt neben der Möglichkeit Cheats einzugeben, sich die Rekorde anzeigen zu lassen auch die Möglichkeit den GBA in's Spiel zu bringen. Etwas das man sehr schön gelöst hat und wie immer in einem Extra Artikel genauer vorgestellt wird. Ihr findet den Artikel wieder am Ende des Tests. Arcade und Kampagne sind 2 voneinander unabhängige vollwertige Spielmodi, die beide für das Freifahren verschiedener Secrets dienen. Kern ist zunächst die Kampagne im Spiel. In dieser findet man nichts anderes als die richtige Dakar Rally vor. Was mir sehr imponiert hat ist die vollständige Lizenz des Spiel. Neben original Schauplätzen dürft Ihr euch über original Fahrzeuge und Fahrer freuen. Wer also Jutta Kleinschmidt in ihrem Pajero steuern will darf dies hier.


Wobei das Spiel den Gamer damit überrascht das Ihr die komplette Rally mit allen 3 Kategorie Fahrzeugen absolvieren könnt. Das heißt Ihr könnt entweder mit den normalen Autos spielen, die Trucks bewegen oder per Motorrad die Wüsten durchqueren. Ihr müßt auf nichts verzichten. Beginnt man eine Kampagne entscheidet man sich hier für eine der 3 Kategorien. Im Gegensatz zum Arcade Mode bleibt Ihr bis zum Ende der Rally auf diesem Fahrzeug. Neben verschiedenen wählbaren Fahrzeugen sind in allen Kategorien einige versteckte zu finden. Einmal gewählt werdet Ihr mit der ersten Strecke in Frankreich begrüßt und bekommt diese wie später bei jeder Strecke den Verlauf per Karte dargestellt. Dazu wie das Wetter ist und welche Lichtverhältnisse herrschen. Wichtig für das nun folgende Setup. Fahrt Ihr mit automatischen Getriebe könnt Ihr die Gangübersetzung nicht beeinflussen. Reifenmischung, Federung oder Bremsen stehen dagegen zur Verfügung. Bilden aber einen Aspekt der im Spiel kaum genutzt wird. Jetzt geht es zum ersten Rennen. Ziel ist es nacheinander 13 Etappen der Rally zu fahren. Dabei fahrt Ihr im Kampagnen Modus virtuell gegen 149 Gegner nach Zeit. Dabei wird der Vorsprung jeder Etappe oder Rückstand immer von Strecke zu Strecke aktualisiert, so das bis zum Ende der Rally Zeit genug ist auch Fehler auszumerzen. Beginnen tut die Rennaction mit 2 sehr gelungenen Dingen. Zum einen dem deutschen Kommentator, der im Stile von XG3 die Strecke vorstellt. Dadurch lernt man auch geographisch einiges dazu. Wer bisher nicht wußte wo das Atlas Gebirge zu finden ist weiß es nun. ;-) Wesentlich überraschter im positiven Sinne bin ich aber von der Grafik des Spiels gewesen. Hier stellt Dakar 2 beide Rally Spiele locker in den Schatten. Eine Mischung aus XG3 und Burnout könnte man als Vergleich heranziehen. Eine sehr klare Grafik mit vielen Details, satten Farben, reichlich Effekten und einer unglaublichen Weitsicht gerade in den Gebirgsrennen in Afrika. Oberhammer stellen für mich aber die Autos dar. Vor allem der versteckte Ford Ranger ist extrem detailliert und wunderschön gelungen. Hier hat man sich endlich mal viel Mühe gegeben und Modelle hingestellt, die weder gestaucht noch unscharf oder wenig animiert sind. Gerade in einem Rally Spiel sorgen die Feder Effekte eines Wagens und seine Bewegungen für viel Atmosphäre. Später beeindruckt ein Nachtrennen im Gebirge genauso wie die Strandstrecke von Dakar. Einzig die komplett in der Wüste spielenden Strecken bieten von Natur aus wenig. Hätte ich nicht gedacht. Steuern könnt Ihr den Wagen aus 4 Viewpoints. Normalerweise bin ich eher ein Freund der weiter weg Kameras.

Hier ändere ich meine Meinung. Denn auch die am weitesten hinter dem Wagen befindliche ist noch nah dran im Vergleich zu anderen Spielen. Da sie aber leicht erhöht ist und die Fahrzeuge an sich schön groß sind gefällt mir dies ungemein. Dazu passen auch die Proportionen der Umgebung, die dem ganzen fahrerischen ein äußerst edlen Touch gibt. Weiterer positiver Punkt betrifft die Steuerung. Endlich mal ein Spiel das in den Optionen einen Schieberegler für die Lenkempfindlichkeit anbietet. Reagiert der Wagen zu hektisch ändert man dies einfach. Dazu 3 Steuervarianten die alles abdecken was an Vorlieben der Spieler vorhanden ist. Es gibt wenige Spiele mit denen man gleich nach den ersten Kurven richtig warm wird. Im Falle der Autos erwartet den Spieler ein butterweiche Driftsteuerung, die vor keinerlei Probleme stellt. Zwar nun nicht 100%ig Simulation weiß sie sehr schnell zu gefallen. Dazu das sich die Bremse genau richtig ausirkt und der Wagen nicht abrupt stehenbleibt. Ebenso eine Handbremse, die ihren Zweck perfekt erfüllt. Habe ich sie z.b. bei Rally Championchip nie benutzt möchte man sie hier nach den ersten megaengen Kurven nicht mehr missen. Bei den Trucks ist dies ähnlich gut gelungen und die schweren Brummer lassen sich sehr gut steuern, auch wenn hier eine leicht Arcadelastige Steuerung erreicht wird. So extrem driften wie hier im Spiel, was Laune macht kann man das wohl im wahren Leben dann doch nicht. Etwas abfallen tun die Motorräder. Schon der Biker sitzt recht steif auf seinem Bike. Hier ist die Steuerung etwas hakelig und man muß sich etwas eingewöhnen. Die Strecken selber teilen sich ein in solche die man von Punkt A nach Punkt B fährt und solche die Runden am Stück zulassen. In beiden Kategorien ist es das Ziel ein Zeit zu unterbieten. Schafft man dies nicht wird wiederholt. Es gibt Checkpoints auf der Strecke die euch immer wieder den Zwischenstand anzeigen. Kurios, aber atmosphärisch genauso stimmig ist die Tatsache das Ihr im Verlauf einer Strecke auf Mitstreiter der Rally aus allen Kategorien trefft. Fahrt Ihr also z.b. mit den normalen Autos müßt Ihr euch im Verlauf eines Rennens auch mit Trucks, Motorrädern und natürlich anderen Mitstreitern eurer Kategorie herumstreiten. Sieht nicht nur cool aus mitten in der Savanne plötzlich einen MAN Truck überholen zu müssen sondern kann auch nerven. Denn eines können die Gegner - Kampflinie fahren. Nach dem Erreichen eines Zieles könnt Ihr euch das Rennen per Replay nochmal anschauen und wenn Ihr wollt auch per Memcard komplett sichern. Dazu kommt die Gesamtwertung und der Autosave sorgt für die Sicherung des Spielstandes und weiter geht's zur nächsten Strecke.


Ein großes Lob gibt es auch für die Streckenführungen. Verwinkelte Kurse mit Höhenunterschieden. Regenfahrten im tiefen Schlamm der auch sichtbar seine Spuren am Fahrzeug hinterläßt. Selbst ein Schadensmodell ist enthalten, das sich bei zunehmenden Schäden auch auf die Fahrleistung auswirkt. Defekte Lenkungen, kaputte Getriebe oder abfallende Motorleistungen können den Wagen beeinflussen. Auch visuell ist das ganze enthalten. Berührt euch ein Truck im Vorbeifahren sieht man sofort die Dellen im eigenen Wagen. Etwas oberflächlich ist die Reparatur gelöst. Drückt man mitten im Rennen die Z-Taste bleibt man stehen und der Zeitraum des Drückens bestimmt den Grad der Reparatur. Auf der anderen Seite ist es ja im Gegensatz zu den WRC Regeln hier an der Tagesordnung das die Wagen bei Schäden auch mitten in der Wüste repariert werden. Soweit paßt ja eigentlich alles und man fragt sich was es an diesem Spiel eigentlich negatives geben könnte. 2 Punkte gibt es welche die Wertung nach unten ziehen. Zum einen muß sich das Spiel Kritik in Sachen Framerate gefallen lassen. Es gibt Strecken da sind Ruckler vor allem bei harten Kurven per Handbremse nicht zu übersehen. Was mich wundert, da XG3 wesentlich schneller war und nicht minder weniger Details zeigte. Was mich dann wieder verwunderte und auch erfreute war die Tatsache das man durch das deaktivieren von Bildschirmanzeigen wie Tacho, Streckenkarte und Co-Pilot Pfeilen Minimieren kann. Ganz weg bekommt man dies nicht. Aber kurioserweise läuft das Spiel nun durchgehend wesentlich flüssiger. 2-3 Strecken wo das der Fall ist. Auf anderen läuft wieder alles normal. Wieder ein Fall für den 60Hz Modus, der dem Spiel extrem gut getan hätte. Größter Kritikpunkt ist allerdings der Schwierigkeitsgrad. Selbst auf Schwer gewinnt man mit den Autos und dem Truck die Rally fast ohne Probleme. Zumindest sind die imaginären Gegner kein Problem. Wenn dann macht man selber Fehler und schafft die Qualizeiten nicht. Einige Seufzer habe ich hier schon gelassen. Man fährt zwar nicht Mann gegen Mann im Kampagne Modus, hat aber im Zeiten Duell bei ordentlicher Fahrweise wenig Probleme. Was mich wieder zum Punkt Setup bringt das man eigentlich nicht braucht. Ich habe es nur mal zu Testzwecken benutzt. Es wirkt sich zwar mehr oder weniger aus, ist aber eigentlich unnütz, da man auch mit den Vorgaben pro Strecke keine Probleme hat. Gerade in diesem Spiel wo Grafik, Steuerung und Gameplay so gut gelungen sind ärgert mich das noch mehr als der Bug in Pro Rally, auch wenn er größere Auswirkungen hat. Nicht viel anders sieht das im Arcade Modus aus.

Dieser beinhaltet die gleiche komplette Rally Paris Dakar mit allen Fahrzeugen und Strecken. Nur hier fährt man jetzt jedes Rennen gegen 3 CPU Gegner der gleichen Klasse. Ebenso kann man hier bei jeder neuen Strecke auch neue wählen ob nun per Bike, Auto oder Truck gefahren werden soll. Auch hier bleibt man selbst auf Schwer im Truck oder Auto immer der Sieger oder man macht schon viel Blödsinn. Dabei sind gerade die Überholmanöver das Salz in der Suppe. Richtig gut kommen die rüber und sind teilweise sehr schwer zu vollführen. Ist man aber vorbei ist der Weg meist frei und die Gegner kommen nicht mehr an euch ran. Was sich auf die Spielzeit auswirkt wenn man die Modi so recht fix schafft. Will man allerdings alle Modi mit allen Fahrzeugtypen bestreiten, was immer wieder neue versteckte Fahrzeuge bringt sitzt man ca.20 Stunden am Spiel. Es liegt wirklich nicht an der Steuerung das diese zu leicht wäre. Es sind die zu langsamen Gegner die hier den Schwierigkeitsgrad ausmachen. Nur bei den Bikes sieht das anders aus. Hier liegt es nun wiederum an der etwas komplizierteren Steuerung das man nicht auf Anhieb alles gewinnt. Was wäre hier drin gewesen in dem Spiel. Denn auch der Multiplayer überzeugt mich eigentlich. Auch wenn er leider keine CPU Gegner bietet, so ist das fahren gegen einen menschlichen Gegner hier Fahrspaß pur. Die gleichen Frameraten Probleme bei vollem HUD sind beide Ansichtsvarianten gut geeignet. Weder in Sachen Details, Animation der Fahrzeuge oder sonstiges muß man Einußen in Kauf nehmen. Den I-Punkt setzt wie schon erwähnt das GBA Feature, das euch ja 12 Stecken auf dem GBA spielen läßt und somit einen großen Mehrwert bietet. Es paßt so viel im Spiel und wird durch das Frameraten und KI Problem getrübt. Wobei das Frameraten Problem entschärft werden kann. Das KI Problem kann man dagegen nicht ändern. Und Ultimate als Schwierigkeitsgrad habe ich noch nicht entdeckt. ;-) Mensch Mensch Mensch......, so ein geiles Fahrfeeling und eine so schöne Grafik und dann diese Minuspunkte die für Abzug sorgen. Hätte das gepaßt und der Multiplayer vielleicht noch CPU Gegner gehabt wäre eine hohe 80er Wertung drin gewesen. So bleibt ein Spiel das grafisch und vom Gameplay her überzeugen kann, aber für Hardcore Rally Fans einfach zu leicht ist. Schade, hier hätte V-Rally 3 durchaus einen Herausforderer finden können.


PLUS - MINUS LISTE

+ Original Fahrzeuge/Schauplätze
+ Sehr schöne Streckendesigns
+ Steuerung Autos/Trucks
+ Deutscher Beifahrer
+ Speichern nach jeder Etappe
+ Grafisch sehr gelungen
+ Motorensounds
+ Einstellbare Lenkempfindlichkeit
+ Detaillierte Fahrzeugmodelle

- Setup unnütz
- Für Rally Spieler zu Leicht
- Frameraten Problem bei vollem HUD

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Acclaim
- GameCube Memcard
- GameCube Controller
- Special zum GBA/GCN Link!

 

KONKURRENZ

- Rally Championchip
- Butt-Ugly Martians
- ATV: QPR 2
- Need for Speed: HP2
- Speed Challenge
- Pro Rally
- F1 2002
- Driven
- Crazy Taxi
- XG3 Racing
- Burnout
- Wave Race Blue Storm

WERTUNG

GRAFIK:
85%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
83%

MULTIPLAYER:
79%

GESAMTWERTUNG:
72%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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