SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
EA

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-4 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:     4 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    5-8
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 31.12.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: JA
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nach einigen Verschiebungen dürfen nun endlich auch die Nintendofans aufatmen. Es ist da. Nachdem nun auch der letzte Offizier sein „verfassungsfeindliches Symbol“ wegretuschiert bekam, durfte MoH die Regale der Läden erstürmen. In MoH wird der Spieler in die Zeit des II. Weltkrieges zurückgesetzt, um die Welt von der faschistischen Neuordnung zu bewahren. Demzufolge bleibt es dem Spieler verwehrt, auf Seiten der Deutschen zu kämpfen. Also steigen wir in die Uniform des GI´s Lt. Jimmy Patterson und bereiten für die Alliierten den Siegeszug auf dem europäischen Festland vor. Dazu muß man in 19 Missionen töten, sabotieren und vor allem am Leben bleiben. Auch wenn unser Lt. Patterson eine militärische Uniform trägt, sind die Aufgaben die zu erfüllen sind, oft geheimdienstlicher Natur. Wenn man sich auf dem Schreibtisch des Hauptmenus umsieht, findet man 5 Symbole, hinter denen sich einzelne Bereiche des Spiels verbergen. Nach der ersten Mission kommt noch die Pistole hinzu, von wo aus man sein letztes Savegame laden kann um sofort weiter zu machen. Die Kopfhörer links auf dem Tisch bringen uns zu den Optionen des Spiels. Mit dem Steuerkreuz kann man die einzelnen Punkte anwählen, um somit den Sound und die Musik lautstärkemäßig zu steuern und zwischen Stereo und Dolby Surround zu wechseln. Die Controller Einstellungen beinhalten 5 voreingestellte Varianten und vier selbstkonfigurierbare. Damit darf jeder Spieler die Buttons so belegen, wie es für seine Finger am vorteilhaftesten ist. Das umkehren der Y - Achse am Pad muß jeder für selbst entscheiden, genauso, wie das Einblenden eines Fadenkreuzes. Die Zündungszeit einer Granate kann man mit dem Einschalten des Granatentimers verkürzen. Und der Rumbleeffekt, naja, der muß ja sein. Die Option Untertitel muß nicht sein, da das Spiel komplett Deutsch ist und man die Kommandos dialektfrei serviert bekommt. Wer aber Schwierigkeiten hat, im Kampflärm etwas zu verstehen, für den bieten sie natürlich eine enorme Hilfe. Wer verschiedene Bonis nutzen möchte, muß sich seine Passwörter dafür woanders suchen. Ich habe im Spiel selbst nicht ein Passwort bekommen. Laut Handbuch sollte man in Spielemagazinen des Printformates oder auf Websites suchen. Es gibt 9 verschiedene Bonus Modis freizuschalten, wie zum Bsp. Silberkugel (1 Shot - 1 Kill), Snipe - o - Rama (Snipermodus für alle Waffen) u.s.w. Wer ohne Cheats spielt (so soll es ja auch sein), der kann unter drei Schwierigkeitsgraden wählen. Schön dabei ist, das zu jedem Schwierigkeitsgrad eine kleine Erklärung dazugeschrieben wurde. Aber „Normal“ sollte für jeden der Anspruch sein.


Neben dem umfangreichen Storymode im Singleplayer gibt es natürlich auch einen Multiplayer, der bis zu vier Leute vor dem TV fesseln kann. Nur sollte bei vier Mann ein entsprechend großer Fernseher vorhanden sein, da es sonst auf dem Splitscreen unübersichtlich werden kann/wird. Zuvor können alle Mitspieler neben der Teamfarbe und der Controllereinstellung sich einen Namen mit 8 Zeichen verpassen, ihre Spielfigur aus dem gesamten Personalbestand des Spiels wählen. Ob man nun als Hans, Jürgen Ramius oder doch lieber als Oma durch die Gegend fegt, muß jeder ganz für sich allein entscheiden. Unter dem Punkt „Erweitert“ hat man noch einmal alle Optionspunkte des Hauptmenus vor sich, mit der zusätzlichen Möglichkeit den Gesundheitshaushalt selbst zu bestimmen. Der nächste Bildschirm gewährt die Wahl der Waffensets und der Karten. Elf mögliche Waffensets bieten die ganze Palette des Henkers. Ob nun gemischt (Bazooka, Sniper, Mpi) oder ein reines Handgranaten Match - es ist alles da. Acht Levelkarten aus dem Spiel bieten das nötige Drumherum. Auch wenn nur kleine Locationausschnitte betretbar sind, sollte doch für Team- oder Deathmatch Action gesorgt sein. Was allerdings schwer aufstößt, ist, das es keine Bots im Spiel gibt. Man ist wirklich nur mit seinen menschlichen Mitstreitern unterwegs. Das trübt natürlich ungemein den Multiplayerspaß. Wer sehen möchte, wer sich mit diesem Spiel eine „Medal of Honor“ verdienen möchte, der sollte auf dem Schreibtisch die Filmrolle öffnen und sich die Macher des Werkes ansehen. Die Medaillenkiste sollen wir unterwegs mit dem ruhmvollsten Blech der Geschichte füllen. Für besondere Leistungen auf dem Feld der Ehre, wird man uns dementsprechend dekorieren. Damit man vor Freunden prahlen kann, sollte das Bestreben des Einzelnen darin liegen, das Kistchen so voll wie möglich zu machen. Wie oben schon erwähnt, bringt uns die Pistole immer wieder zum letzten Savegame zurück. Wer aber schon abgeschlossene Missionen noch einmal spielen möchte, um zum Bsp. sein Ergebnis zu verbessern, der schlägt die OSS Akte auf. Dort sind alle 6 Missionen (nach deren Beenden) anwählbar. Nun kann man jeden Auftrag noch einmal spielen und so seine Auszeichnungen aufmöbeln. Der Story Mode beginnt mit dem bekannten D-Day, der Landung der Alliierten in der Normandie. Auch Lt. Jimmy Patterson sitzt in solch einem Landungsboot. Er muß mit seiner Einheit einen Strandabschnitt erkämpfen und die Deutschen aus ihrer Deckung werfen. Sind auch die Bunker des Atlantikwall´s feindfrei, beginnt die Speziallaufbahn für unseren Lt. Patterson.

Das Oberkommando schickt uns nach Lorient in den U-Boot Hafen, um Treibstoffdepots zu zerstören, die U-Boot Werft sabotieren u.s.w. Dann führt uns der Weg aus Frankreich nach Holland, wo wir u.a. Informanten treffen, suchen oder befreien müssen. Dort sind wir auch in die Operation „Market Garden“ (Luftlandeunternehmen bei Arnheim u. Nimwegen) eingebunden. So müssen wir die Brücke von Nimwegen von Deutschen räumen oder Teilen der 82. Luftlandedivision durch Arnheim helfen. Zu guterletzt führt uns die Auftragslage heim ins Reich. Mit dem Panzerzug fahren wir nach Gotha (in Thüringen und nicht wie im Spiel erwähnt, bei Duisburg) zum Flugzeugwerk, wo die deutsche Geheimwaffe produziert wird. Wenn die Deutschen den Düsenjäger HO - IX produzieren, verlieren die Alliierten ihre Lufthoheit und das Ende des Krieges würde in weite Ferne rutschen. Unterwegs bekommen wir authentische Waffen der verschiedenen Armeen in die Hände, die gute Dienste leisten werden. Ob das nun die eigenen sind, wie das M1 Garand Sturmgewehr oder die deutsche MP 40. Die Waffen unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Präzision, Feuerrate, Schaden und Magazininhalt. Im Spiel wird man schnell merken, welche Waffe was taugt und welche nicht. Die Sniperfans unter euch werden sich freuen, denn in vielen Leveln haben wir diese Art Waffe dabei und benötigen sie natürlich auch. Auch so dürfte für jeden etwas dabei sein: Häuserkampf, Panzerzug, Bahnhöfe und Bahnanlagen u.s.w. Die Umgebungen sind dabei dermaßen gut gelungen, das man sich leicht ablenken läßt, was natürlich sehr nachteilig ist. Auch die Vielzahl an Gegnern und die Größe der Level steigern den Anspruch gewaltig. Und Gott Lob, man hat es einmal fertig gebracht, die Deutschen nicht vollkommen bescheuert in Szene zu setzen. So verstehen sich die gegnerischen Soldaten auch auf das abducken und abrollen, das Stellungswechseln und einer guten Treffsicherheit. Selten läuft ein Gegner gerade auf euch zu, er springt im Zickzack und hockt sich zum schießen hin. Damit wird er für euch zum Problem. Wirft man ihm eine Handgranate hin, scheut er sich nicht, diese auch einmal zurück zu schmeißen. Was mich ebenfalls fasziniert hat, das gegnerische Soldaten in ihrer Deckung bleiben und nur mit dem Gewehr über die Deckung hinaus auf euch schießen. Also vor der gegnerischen KI ziehe ich den Hut. Und wir reden hier vom Schwierigkeitsgrad „Normal“. Was bei „Schwer“ abgeht, kann sich jeder selber ausmalen. Sogar dem Heroismus hat man sich auf der deutschen Seite nicht abgewand. So wirft sich zum Bsp. ein Deutscher auf eine Handgranate, um seine Kameraden mit seinem Körper zu schützen. Das sieht man in einer Umsetzung zum Thema II WK. nicht allzu oft. Natürlich gibt es auch die unrühmlichen Seiten der deutschen Wehrmacht und Waffen SS. So wird man in Holland zum Bsp. Zeuge, wie Soldaten Passanten anpöbeln und sich an deren Angst weiden. Aber dafür werden sie ja auch von Dir, als Spieler, bestraft.


Bei einem Shooter erwarten viele Spieler Blut. Bei MoH gibt es kein Blut und es wird auch keiner vermissen. Das eliminieren von Gegnern wird den Spieler so in Beschlag nehmen, das er auf einen Blutfleck an der Wand, keine Zeit hat, darauf zu achten. Dafür sind die Sterbesequenzen „gut umgesetzt“. Wer nach einem Kopfschuß noch Zeit hat, wird sich die Hände vors Gesicht schlagen oder bei Treffern in die Beine „etwas tanzen“. Bei Kopftreffern fliegen auch schon einmal Helme und Schirmmützen weg. Was ebenfalls gut getroffen wurde, sind die Verbalattacken der Deutschen gegen den Eindringling. Das bekommt man ganz schön was um die Ohren („da ist die Ami Sau“, „komm doch her wenn du dich traust, du alliiertes Schwein“ u.s.w.). Aber nicht nur die deftigen Ausdrücke bringen die Spielsituation näher, nein, auch das Kommando zum Feuerschutz geben oder der Ortsangabe von Dir („der ist jetzt da oben“). Gepaart mit dem Gefechtslärm fühlt man sich als Spieler mitten im Feindgebiet. Auch kleine Feinheiten wurden bedacht. So bewegt sich zum Bsp. der Spannbügel des B.A.R. beim Magazinwechsel hin und her. Man kann fast davon sprechen, das hier mit Liebe zum Detail gearbeitet wurde. Da man unterwegs nicht nur einen Auftrag auszuführen hat, kann man im Pausenmenu jederzeit nachsehen, was noch zu erledigen ist. Die absolvierten Aufgaben sind ausgekreuzt, so das man den Überblick nicht verlieren kann. Was man im Spielbildschirm sehen kann, sind die wichtigsten Anzeigen. Das eine ist die Gesundheit, die ein Kreis um den Kompass darstellt und das andere sind die Munitionsangabe der jeweils aktivierten Waffe. Um seine angeschlagene Gesundheit wieder aufzupeppen, findet man mehr oder mal weniger versteckt MedKits. Davon gibt es drei unterschiedliche Versionen. Das Lazarett stellt nur 10% deiner Gesundheit wieder her, der Verbandskasten 25% und das Feldchirurgen Kit 50%. In der Regel gilt, nimm alles mit, was du tragen kannst. Natürlich gibt es auch Dinge bei MoH, die Anlaß zur Rüge geben. Es gibt zwar keinen Nebel, wie man es von N64´er Zeiten her kennt, aber „dunstig“ ist es schon. In den Städten wird das nicht weiter auffallen, da es dort eh qualmt und brennt, aber in Holland, speziell der Brücke in Nimwegen merkt man es. Das ist aber auch so ziemlich das einzige, was erwähnenswert negativ auffällt. Was aber wunderbar in das Spiel einfließt, ist die sagenhafte Musik. Sie läuft das ganze Spiel über und doch stört sie nicht, im Gegenteil, sie beflügelt irgendwie. Fragt micht nicht wieso, es ist einfach so. Auch wenn ich als Spieler, in einer amerikanischen GI Uniform, meine virtuellen Landsleute bekämpfen muß, ist das Spiel genial. Es paßt alles, was passen muß. Leveldesign und -größe, KI der Gegner, Soundeffekte und Musik, authendische Umgebung und Waffen, einfach alles. Wer ein Faible für anspruchsvolle Shooterkost hat, der liegt bei MoH goldrichtig.

PLUS - MINUS LISTE

+ Levelgröße und -design
+ hohe KI
+ tolle Musik
+ schöne Sprachsamples
+ sehr atmosphärisch

- keine Bots im Multiplayer
- an einigen Stellen (zu)„nebelig“
- Passwörter für Bonis nicht im Spiel erhältlich

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher EA
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- 007: Nightfire
- Stirb Langsam
- TimeSplitters2
- Turok Evolution
- Resident Evil
- 007: Agent im Kreuzfeuer

WERTUNG

GRAFIK:
83%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
94%

MULTIPLAYER:
72%

GESAMTWERTUNG:
87%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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