SYSTEM:
GCN - PAL |
SCHWIERIGKEIT:
3-7 Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 11.03.2003 |
CHEATS:
JA
|
KOMPLETTLÖSUNG:
NEIN
|
TIME
TRIAL / SCORES:
NEIN
|
Was das Thema Rally Spiele angeht schreibt der GameCube ja eine ganz eigene Geschichte. Das Spieler mit Vorliebe für dieses Thema immer noch nicht aus mehreren Varianten auswählen können ist die eine Sache. Das aber der bisher einzige ordentliche Rally Titel einen fetten Bug hat (sieht Test zu Pro Rally) ist noch weit mehr ärgerlich. Zwar ist V-Rally angekündigt, aber wer jetzt unbedingt Rally Sport auf dem GCN genießen will steht vor einem Problem. Auf dem Papier ist zumindest ein wenig Linderung in Sicht. Mit Rally Championchip meldet sich die Firma SCi wieder auf dem GameCube zurück. Auf dem N64 für solche "Knaller" wie Carmageddon verantwortlich durfte man gespannt sein was sie auf dem GCN für ein Spiel abliefern würden. Trotz Bug bleibt Pro Rally aber der Konkurrent für das Spiel. Denn schlecht war das Game spielerisch ja nun nicht. Also wollen wir schauen was Rally Fans hier erwarten dürfen. Technisch hat SCi seine Hausaufgaben gemacht. Denn wie es sich für ein Renspiel gehört ist ein 60Hz Modus mit an Bord. Auch die Memcard wird mit 6 Seiten im Rahmen des erträglichen benansprucht. Das Spiel kommt ohne einen großartigen Vorspann recht schnell zur Sache, sprich dem Hauptmenu. Auf diesem gibt es den Einzel und Mehrspieler Modus als anwählbare Punkte, die Speichern/Laden Menus sowie die Optionen. Die Optionen dienen neben dem Spielstand Löschen und Audio Feature auch der Sprachwahl. Auch Rally Championchip kommt komplett deutsch daher, was später im Spiel auch auf den Rally typischen Beifahrer zutrifft. Einen Trainings Modus in dem Sinne gibt es eigentlich nicht. Dafür ein Schwierigkeitsgrad, der vor dem Einzelspieler gewählt wird und von nun an für alle folgenden Spielmodi gilt. Wählt man den Einzelspieler Modus an kann man wählen zwischen einer sogenannten Schnellen Rally, dem Arcade Modus und der reinen Meisterschaft. Der letzte Punkt auf diesem Bildschirm nennt sich Pacecar Rennen. Etwas ungewöhnlich gemacht fahrt Ihr gegen euren aktuell letzten Ghost. Zu Beginn abgedunkelt könnt Ihr eine eben gefahrene Rally gegen den eigenen Ghost sofort nochmal fahren wenn euch danach ist. Kern des Spiels ist zunächst die Meisterschaft, in der man auch die Strecken für andere Modi freifährt. Nach der Anwahl gelangt man hier zum Vorbereitungsbildschirm. Das Spiel ist inhaltlich so angelegt das der Spieler sich erst die Teilnahme an Rally Meisterschaften verdienen muß. Eingeteilt in verschiedene Klassen muß man für jede davon erst einen entsprechenden Wagen besitzen. Nur dann darf man daran teilnehmen. Einfach einen Wagen schnappen und ab auf die Piste kann man also vergessen. So findet der Spieler hier die Punkte Garage für den aktuellen im Besitz befindlichen Wagen, sowie den Fahrzeughändler bei dem Ihr euch einen neuen zulegen könnt.
|
|
Die Garage hat auch die Funktion den alten wieder zu verkaufen. Ihr könnt mehrere Wagen in der Garage haben, müßt es aber nicht. Um überhaupt zur ersten Meisterschaft zugelassen zu werden gilt es in der sogenannten regionalen Rally etwas Preisgeld einzufahren. Anfänglich stehen euch nur 4 sogenannte Privat Teams zur Verfügung, die nicht zu den großen Meisterschaften zugelassen sind. Das Geld reicht gerade für einen dieser Wagen und es gilt auf der ersten regionalen Rally Preisgeld einzufahren. Mit Lizenzen ausgestattet erwarten euch im Verlauf des Spiels in allen Klassen original Rally Fahrzeuge. Die sogenannten regionalen Meisterschaften kann man so oft fahren wie man will und so auch einfacher, wenn auch langwieriger Geld verdienen. Wie es sich für ein Spiel dieser Art gehört ist nur eine regionale Rally anwählbar. Weitere fährt man später über die großen Meisterschaften frei. Hier erwarten euch auch nur je 2 Rennen pro Rally, während es in den Meisterschaften gestaffelt bis zu 4 Rennen pro Rally sind. Habt Ihr euch für einen Wagen entschieden wird euch die angewählte Rally vorgestellt. In Form der Location und einem Streckenquerschnitt der ersten Etappe. Wer sich auf Rundenbasierte Strecken freut wird enttäuscht. Einzig der Multiplayer läßt dies zu. Im Einzelspieler fahrt Ihr rein nach WRC Regeln, das heißt im wichtigsten Punkt nur nach Zeit gegen imaginäre Gegner. Pro Strecke gibt es immer eine Rangliste, welche Fahrer sich hier am besten gezeigt haben. Je besser eure Wagen werden um so schneller steht man auch selber dort drin. Bevor es losgeht kann der Spieler noch wählen ob er mit manuellem Getriebe oder Automatik fahren möchte und ob sein Beifahrer männlich oder weiblich sein soll. Außer der Stimme aber nichts das sich auf den spielerischen Part auswirkt. Danach geht es zum Spielstart und das Setup erwartet den Spieler. In allen Spielmodis gleich kann man hier versuchen den Wagen zu verbessern. Hauptteil ist auch hier wieder die Reifenwahl. Da euch Wetter und Untergrund angezeigt werden ist dies aber leicht machbar. Dazu kann der Spieler neben der Federung auch die Bremsbalance oder auch die Übersetzung des Getriebes anpassen. Allerdings muß ich sagen das ich von der Wirkung des Setup's enttäuscht bin. Bis auf die Reifenwahl wirken sich die verschiedenen Einstellungen wenn überhaupt nur sehr gering auf das Fahrverhalten aus. Das gilt für alle Klassen. Selbst die verrücktesten Einstellungen haben sich meiner Meinung nach kaum ausgewirkt. Hat man seine Wahl hier getroffen geht's ab zum Spielstart und nach einer passablen Ladezeit findet man sich auf der Strecke wieder. Gefahren werden kann das Spiel aus 5 verschiedenen Viewpoints, wobei die weit hinter dem Fahrzeug in meinen Augen den besten Kompromiß darstellt. |
Die Cockpit und Motorhaubenperspektive emfinde ich als wenig gelungen und zu hektisch was die Kamera angeht. Nach dem Start ist es Rally typisch das Ziel möglichst wenig Zeit von Punkt A bis zum Ziel zu benötigen. Reichlich Checkpoints auf der Strecken zeigen euch immer wieder die Abstände nach vorn oder hinten an. So hat man immer im Blick ob man etwas mehr Risiko gehen sollte oder nicht. Innerhalb des Screens findet man die gewohnten Anzeigen für Tacho und Zeiteinblendungen. Unten links ist dazu eine Balkenanzeige eingeblendet die euch die zurückgelegten Kilometer anzeigt. Der komplette Balken entspricht dabei der Strecke von Anfang bis Ende und man kann so einschätzen wieviel man noch bis zum Ziel zurücklegen kann. Ein Kartenausschnitt der Live mitgeht wie bei Pro Rally gefällt mir persönlich besser. In der Mitte des Screens tauchen die gewohnten Pfeilanzeigen auf, die aber vom Beifahrer auch akustisch übermittelt werden. Kommen wir so langsam zum Eingemachten des Spiels - der Steuerung. Lenken könnt Ihr im Spiel sowohl mit dem 3D-Stick als auch mit dem Steuerkreuz. Gas gegeben wird mit A während die B-Taste der Bremse dient. Einzige weitere Steuermöglichkeit ist die Z-Taste, welche für die Handbremse gedacht ist. Im Gegensatz zu einem Pro Rally ist der Einsatz der Handbremse hier sehr oft vonnöten und macht fahrerisch wesentlich mehr Sinn. Als letztes dient der C-Stick dem Einstellen des Blickwinkels auf das Geschehen. Auffällig und ein Kritikpunkt ist das vorhandene Schadensmodell der Wagen. Überschlagt Ihr euch, rempelt gegen Mauern oder stoßt mit Hindernissen zusammen verändert sich die Karosserie und Teile fliegen vom Fahrzeug ab. Das man aber trotzdem selbst nach einem mehrfachen Überschlag weiterfährt als wäre nichts gewesen gefällt mir nicht. Dann hätte man das Schadensmodell auch lassen können. Da selbst nach einem Rennen oder einer Rally kein Werkstatt Feature eingebaut ist fast schon wieder unnütz. Hier hält man sich also nicht an bekannte Regeln. Das einzige was man konsequent gemacht hat sind die Scheinwerfer. Im Spiel gibt es auch einige Nachtrennen. Beschädigt man sich die Scheinwerfer, sieht man dies visuell in dem nur noch ein Teil der Straße ausgeleuchtet wird und im Falle zweier beschädigter Scheinwerfer garnichts mehr. Dann kann man eigentlich auch aufhören. Die Umgebungsgrafik ist fast in kompletter Dunkelheit gehalten, was das Fahren ohne Scheinwerfer unmöglich ist. Man sollte sich also hüten seine Scheinwerfer kaputt zu machen. In Sachen Fahrzeug Verhalten gibt es Licht und Schatten. Fahrzeuge der Privat Teams, der 1.6 und 2000er Klasse lassen sich ordentlich um die Strecken bringen. Die Fahrzeuge der Pro Klasse, eigentlich auch der schwersten Boliden dagegen hüpfen mir zu übertrieben über Unebenheiten.
|
|
Die kleineren Klassen lassen teilweise richtig gutes Driften zu, und je nach Untergrund auch richtig anspruchsvolle Gegenlenkaktionen gepaart mit gehobenen Gas/Bremse Spielchen. Trotzdem kommt weder die Steuerung der kleinen Fahrzeug Klassen, geschweige denn der Pro Klasse an die Steuerung eines Pro Rally heran. Hier gefällt mir Ubi Soft's Variante wesentlich besser. In Rally Championchip ist mir die Steuerung immer noch einen Tick zu sehr auf Arcade getrimmt. Vor allem das selbst bei Front oder Allrad getriebenen Fahrzeugen die Lenkachse immer in der Mitte des Wagens ist gefällt mir nicht. Das Ausbrechen einen Hecks oder Übersteuern hat man nicht so gut hinbekommen wie in Pro Rally. Driftet man oder der Wagen dreht sich sieht man dies sehr deutlich, da sich der komplette Wagen um die Mitte dreht. Bei Pro Rally geht im Schwerpunkt z.b. nur das Heck weg wenn man driften will. Das macht die Steuerung hier einen Tick hektischer, da die Wagen teilweise wie in einem Flipper hin und her wackeln. Ich will dabei betonen das die Steuerung nicht die schlechteste ist, bietet aber in meinen Augen weniger Fahrgefühl als vergleichbares in einem Pro Rally. Wie schon erwähnt wird das ganze dann richtig schlimm in der Pro Klasse. Trotz angepaßter Federung springen mir die Fahrzeuge auch bei kleinen Unebenheiten zu sehr. Man kann es abfangen und durch gutes Gegenlenken auch hier einen angenehmen Drift Effekt erzielen. Aber wieder nicht in dem Ausmaß wie in einem Pro Rally. Dabei punktet das Spiel aber in einem ganz anderen Punkt einen Tick besser als Pro Rally. Nämlich im Strecken Design. Vor allem da die Strecken äußerst lang geworden sind. Ist der Durchschnitt bei Pro Rally so bei 2 Minuten kommt man hier sehr oft auf 3-4 Minuten, was den Anspruch wiederum hebt. Je weiter man im Spiel voran kommt um so mehr Strecken pro Rally muß man logischerweise bestehen. Anfänglich 2 Strecken pro Rally sind es am Ende 4 Strecken pro Rally. Jede Klasse mit neuen Fahrzeugen ausgestattet hält die Motivation so recht lange an ehe man alle Meisterschaften gewonnen hat. Was mir nicht gefällt ist überall ein abruptes Ende ohne viel Schnickschnack. Keine Meldung über freigefahrene Secrets oder ähnliches und man landet sofort wieder auf dem Hauptmenu. Ebenfalls etwas besser gelöst als bei Pro Rally ist das Speichern. Hier könnt Ihr nach jeder Etappe sichern, was vor allem in Sachen Nachtrennen ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Macht man tüchtigen Bockmist kann man so die einzelne Etappe nochmal neu beginnen und muß nicht die gesamte Rally nochmal fahren. Daneben gibt es weitere kleine Dinge die negativ auffallen. |
So ist zwar der Beifahrer glasklar zu verstehen, aber vor allem in kurvenreichen Kursen meist etwas voraus mit Kurven ansagen und verwirrt so mehr als er hilft. Desweiteren ist der Motorenklang der Fahrzeuge wesentlich schlechter als bei Pro Rally. Mir persönlich klingen sie zu monoton und gleich, egal welchen Wagen und welche Klasse man nun fährt. Hier hätte man etwas mehr Feintuning walten lassen können. Hat man sich in der Meisterschaft genug bewährt kann man die anderen Modi probieren. Der Arcade Modus macht seinem Namen alle Ehre. Hier geht es in nochmals unterteilten Schwierigkeitsgraden zur Sache. Dabei werden ausgewählte Etappen aus allen Rallys hintereinander ohne Speichermöglichkeit gefahren. Hier gilt es nicht unbedingt der erste zu sein, sondern die einzelnen Checkpoints innerhalb eines Rennens in einem Zeitlimit zu schaffen. Immer wenn man einen Checkpoint durchfährt bekommt man eine Zeitgutschrift und muß damit versuchen den nächsten Checkpoint zu schaffen u.s.w. bis zum Ziel. Verfehlt man hier den Checkpoint ist alles vorbei und man beginnt von vorn. Gerade hier zeigt sich das Scheinwerfer Feature im dunkeln. Sind beide kaputt kann man das Rennen abbrechen, da man keine Chance hat das Ziel innerhalb des Zeitfensters zu erreichen. Mehr als zunächst angenommen bietet der Punkt Schnelle Rally. Hier bekommt man nun innerhalb der 6 verfügbaren Rally Locations 4 bis 5 Rennen vorgesetzt. Hier muß man in jedem Rennen unter die ersten 3 kommen um zum jeweils nächsten Rennen zu kommen. Da man auch hier ein Speicher Feature nicht vorfindet wesentlich schwerer als die Meisterschaft, da ein Fehler schon das Aus bedeuten könnte. Schaut man sich in allen Modi die grafische Präsentation an, so gilt es auch hier über Licht und Schatten zu reden. Positiv dass das Spiel ein sehr gute Framerate besitzt. Äußerst selten das man mal einen kurzen Ruckler erlebt. Erkauft wird das ganze aber teilweise mit recht matten Texturen und einer meist steril wirkenden Umgebung. Der Grafik fehlt ein wenig der Glanz und kommt recht bodenständig daher. Die Fahrzeuge sehen teilweise etwas gestaucht aus und unscharf. Auch hier bietet Pro Rally vor allem was die Umgebungsgrafik angeht mehr für's Auge. Effekte findet man recht selten was aufwirbelnden Staub angeht, Wasserfontänen oder Schneegestöber. Weitsicht Probleme gibt es aber keine, was aber auch verwundert hätte. Grafisch ein bodenständiges Spiel. Mehr allerdings nicht. Dazu sehen manche Randbebauungen etwas fad und matt aus. Auch weil nichts animiert ist in der Umgebung, was wie schon erwähnt alles ein wenig steril wirken läßt. Auch in Sachen Multiplayer läßt Rally Championchip gegenüber Pro Rally federn.
|
|
Zwar kann der Spieler bis zu 3 Freunde mit an den GCN holen, dafür gibt es 8 vorgegebene Strecken, die meist in nicht besonders spektakulären Rundkursen enthalten sind. Die Kurse des Hauptspiels, geschweige denn eine Meisterschaft ist mit 2-4 Leuten nicht drin. Spielerisch macht zumindest der 2Player einen guten Eindruck. Vertikal geteilter Screen, ordentlicher Gamespeed und keine weiteren Einbußen trüben den Eindruck. Ab 3 Leuten wird das Spiel etwas langsamer und ein leichter Grafikaufbau ist zu erkennen. Im gesamten ist Rally Championchip ein guter Einstandstitel für Rally Fans, der teilweise schönere Strecken bietet als Pro Rally, dafür aber in anderen Punkten federn läßt. Schwächere Grafik, unsinniges Schadensmodel bis auf die Scheinwerfer und eine actionlastigere Steuerung sorgen dafür. Auch wenn Pro Rally keine 100%ige Simulation ist kommt das Spiel dem zumindest näher als Rally Championchip. Dafür bietet die SCi Variante keinen Bug und kann auch bis zum Ende gespielt werden. Fans von Rally Spielen werden auch hier ihren Spaß haben. Wirklich grobe Schnitzer leistet sich das Spiel nicht. Aber Pro Rally hat mir subjektiv besser gefallen. Trotz des leidigen Bugs. |
PLUS - MINUS LISTE +
Original Fahrzeuge -
Schadensmodell unnütz |
ZUSATZINFOS / LINKS - Publisher bigben
KONKURRENZ
- Butt-Ugly Martians |
WERTUNG GRAFIK:
MUSIK/SOUNDEFFEKTE: MULTIPLAYER: GESAMTWERTUNG:
|
Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de
Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.
Zurück zum Seitenanfang