SYSTEM:           GCN-PAL
ENTWICKLER:
RedStorm

GENRE:             Shooter
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      17 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    3-7
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Keine
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Jens Morgenschweiss am 13.04.2003


CHEATS: NEIN
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Nachdem ja der erste Versuch, einen Tom Clancy (Der Anschlag) umzusetzen, nicht sonderlich erfolgreich verlaufen ist, schiebt man sofort den nächsten nach. Ghost Recon hat mit Der Anschlag nicht nur den Buchautor gemeinsam, es sind die gleichen Spielgenres. Die sogenannten Taktik-Shooter unterscheiden sich von den Ego-Shootern, weil, wie der Name schon sagt, das taktische Vorgehen zur Missionserfüllung im Vordergrund steht. Sprich: tarnen, schleichen, jede Deckung nutzen die sich bietet u.s.w. Die U.S. Special Forces, der ihr angehört, ist ein Green Barret Platoon, die sich selbst als Ghost´s bezeichnen. Der Hintergrund zum Spiel ist Russland im Jahre 2008. Ultranationalisten wollen eine Auferstehung des russischen Reiches erwirken und haben sich Teile der russischen Streitkräfte gefügig gemacht. So rollt diese ultranationalistische Welle über die Ukraine, Weißrussland hinweg und steht im Baltikum bereit um sich weiter nach Osten und Süden auszubreiten. Zum aufhalten der Gefahr stellt die NATO ein Kontingent an Truppen zusammen, das aber Zeit braucht um an den Einsatzort zu kommen. Für diese Zeit liegt es in eurer Hand, etwas Verwirrung zu stiften und kleinere Aufträge hinter den feindlichen Linien zu erledigen. Der Aufgabenbereich im Spiel ist dabei recht breit gefächert. Eure Jungs müssen zum Bsp. abgeschossenen Piloten befreien, kleinere Kampfverbände aufreiben, strategische Ziele (Brücken) zerstören oder strategische Punkte besetzen, militärische Prototypen zerstören, oder mit den eigenen Panzerspitzen Städte zurückerobern. Wie es sich für einen Taktik-Shooter gehört, geht ihr dabei mit kleinen Trupps vor, die aber die besten militärischen „Spielzeuge“ im Arsenal haben. Das Hauptmenu bietet neben dem Kampagne Mode, der den Mittelpunkt darstellt, auch noch die Möglichkeit, eure Fähigkeiten im Training zu verbessern. Neben dem normalen Training, wo euch der Umgang mit verschiedenen Waffen vermittelt wird, gibt es auch noch ein taktisches Training, wo man unterschiedliche Übungen absolvieren muß. Zum Bsp., wie man Sprengsätze platziert, Geiseln befreit. Bevor man sich in die Wirren des Feldzuges begibt, sollte man zumindest einmal kurz hineinsehen. Die Schnellmissionen, die man spielen kann, müssen zuvor im Kampagne Mode freigespielt (gelöst) worden sein. Neben dem Schwierigkeitsgrad (Rekrut, Veteran und Elite) kann man hier verschiedene Spieltypen auspobieren.


Spielt man den Typ „Mission“, ändert sich gegenüber der Kampagne Aufgabe nichts, bei „Gefecht“ müssen alle Gegner eliminiert werden und die „Aufklärung“ fordert, ohne Verluste vom Startbereich zur Abholzone zu gelangen. Der Multiplayer Mode läßt zwei Spieler entweder im Deathmatch gegeneinander antreten, wobei es keine weiteren gegnerischen Soldaten in diesem Mode gibt. Der gelobte „Coop“ Mode bietet beiden Spielern die Chance, eine Mission mit allen Zielen zusammen zu spielen, dabei fehlen aber die anderen Kameraden im Team oder ein kooperatives Feuergefecht zu führen, wo das Ziel ist, alle Gegner auszuschalten. Der Menupunkt Statistik fordert jeden Spieler, alle Missionen in jedem Schwierigkeitsgrad in jedem Spielmodus (Mission, Gefecht und Aufklärung) in einer brauchbaren Zeit zu absolvieren. Die Extras beinhalten eine Reihe von Filmchen, die im Spiel den Ausgang einer Mission verdeutlichen. Also zum Bsp. das in die Luft fliegen von U-Booten, Flugzeugen oder Brücken. Auch die zu erhaltenden Auszeichnungen werden hier explizit aufgeführt und beschrieben. Wer nähere Infos zu seinen Soldaten braucht, wird ausreichen unter „Hintergrund“ damit versorgt. Die Klassifizierung der Soldaten samt ihrer Waffen, helfen dem Spieler seine Teams einzuteilen. Die Optionen geben dem Spieler etwas freie Hand, bei der Feineinstellung, die für das Spiel notwendig werden kann. So kann jeder Spieler aus drei Controller Konfigurationen auswählen, wobei die Unterschiede eher gering ausfallen. Die erweiterten Optionen bieten eine Sensibilisierungseinstellung, die Einfluß auf das reagieren unserer Soldaten hat (Schnelligkeit beim drehen, umsehen), wer nur mit Richtungsumkehr spielen kann, der sollte diesen Punkt hier aktivieren. Ebenso das Rumblefeature, das hier eingeschaltet wird. Beim Punkt „Ton“, kann man ledigleich die Lautstärke regulieren und der Punkt „Bildschirm“ dient der justierung der Bildmitte. Doch nun genug der Einstellungen und Erklärungen, man will ja auch einmal losziehen. Wer das Training absolviert hat, ist bestens gerüstet, um die Missionen erfolgreich abzuschließen.

Nachdem man sich in der Kampagne einen Speicherplatz ausgesucht hat, legt man den Schwierigkeitsgrad für das Geschehen fest. Nun folgt eine detailierte Lagebesprechung, wo uns der Hintergrund der Mission und die einzelnen Missionsziele dargelegt werden. Rechts sehen wir eine topografische Karte der Region und die Daten des Tages (Datum, Zeit und Wetterverhältnisse). Im unteren Bereich werden die vier Missionsziele einzeln aufgeführt und wenn man einen einzelnen Punkt markiert, erscheint die Karte genauer, woraus man die Örtlichkeit des Ziel ersichtlich wird. Wer den überaus deutlichen Sprecher nicht hören will, kann ihn mit einem Tastendruck zum schweigen bringen. Haben wir uns die Ziele vor Augen geführt, kommen wir zur Teambildung. Zur Auswahl stehen etliche Spezialisten, wie Scharfschützen, Schützen, Sprengstoffexperten und Unterstützungstrupps. Die Nationalität der Soldaten ist unterschiedlich, was man auch aus deren Bewaffnung sehen kann. Der Deutsche zieht zum Bsp. als Unterstützung mit seinem MG 3 (deutsches lMG) ins Feld, während der GI nichts ohne sein M16 unternimmt. Links im Bild sehen wir die Aufteilung der Teams in Alpha und Bravo Gruppen, die mit jeweils drei Mann bestückt sind. Der Button „Reihe“ läßt die Reihenfolge der Gruppe wechseln. Daneben sehen wir den Soldat in seiner ganzen Pracht und seinem Namen, sowie Funktion. Wählt man nun einen Namen mit dem A Knopf aus, gelangen wir zur Ausrüstung, die man gemäß der Funktion ändern kann. Einen Scharfschützen zum Bsp. kann man nicht noch eine Panzerfaust um den Hals hängen, sondern nur seine Sekundärbewaffnung abändern. Unter der Ausrüstung sieht man den Platz für Medaillen, die eure Recken hoffentlich verliehen bekommen. Je erfolgreicher eure Soldat seine Aufgabe absolviert, steigt seine Erfahrung, die sich in Form von Punkten niederschlägt. Die erhaltenen Punkte kann jeder Spieler dem Soldaten zuordnen in den Rubriken Waffen [W] (Treffsicherheit), Tarnung (T), Ausdauer [A] (Robustheit bei Treffern) und Führungsqualität (F). Man sollte sein Team mit Bedacht zusammenstellen, so das für wichtige Missionsziele auch der richtige Mann „an Bord“ ist. Falls im Briefing erwähnt wird, das zum Bsp. mit Panzern zu rechnen ist, dann sollte ein Sprengstoffexperte dabei sein, der aber keinen Sprengstoff dabei hat, sondern ein M136 (Bazooka). Nur damit sind die Panzer auszuschalten. Ein Scharfschütze ist immer willkommen, da der Ziele ausschalten kann, die außerhalb der normalen Reichweite liegen.


Nach dem Ladebildschirm, wo noch einmal die Ziele aufgezeigt werden, sind wir schon am Einsatzgebiet. Rechts unten sehen wir die aktivierte Gruppe (A oder B), die Munition, die der gesteuerte Soldat bei sich trägt und die Symbole der Primär- und Sekundärwaffen. Links ist die Symbolik der zweiten Gruppe ersichtlich. Diese Symbolik kann man mit dem drücken des Z Buttons ändern. Von diesem Taktikdisplay aus, steuern wir die Gruppen. Man kann eines dieser Team anweisen, sich zu einem bestimmten Bereich zu begeben und dabei entweder unendeckt bleiben oder ohne Rücksicht auf Verluste vorgehen. Bei Ankunft im Zielgebiet kann man den Jungs auch noch einen Feuerbereich zuweisen, auf den sie sich konzentrieren sollen. Die farbliche Darstellung der Soldaten in dem Bereich deuten auf den Gesundheitszustand hin. Grün bedeutet, der Typ ist fit, gelb entspricht einer Verletzung und rot ist tot. Unsere Jungs beherrschen drei Bewegungsarten: laufen, geduckt gehen oder robben. Je tiefer man dem Boden kommt umso geräuschloser geht es vor sich. Unsere Gegner passen sich oft der Umgebung an, so das ein Erkennen meist im letzten Augenblick erfolgt. Unvorsichtige Gegner quatschen auch schon einmal, was die Lokalisierung vereinfacht. Das Radar in der Mitte des Screens zeigt uns lediglich die Richtung an, aus der Gefahr droht. Gewöhnlich gelb. Kommen wir dem Gegner sehr nahe oder er beschießt uns, wechselt die Farbe auf rot. Spätestens da gilt - runter auf den Boden, um so wenig Trefferflächer wie möglich zu bilden. In den meisten Missionen treffen wir auf richtige Truppenansammlungen, wo uns dann nicht nur ein Gegner beschießt, sondern ein regelrechtes Kreuzfeuer entsteht. Unsere Kameraden verstehen es aber, sich selbst und die Teammitglieder zu decken und erwidern selbstständig das Feuer. Bei Treffern von Gegnern, bekommt unser Mann einen schwammigen Blick und seine Bewegungen sind sehr langsam. Das zieht sich durch die ganze Mission (die Langsamkeit) und so kann unser Mann schnell eine leichte Beute für den Gegner werden. Einzelne Personen können aber aus dem Team nicht ausgegliedert werden, sondern müssen „durchgeschleift“ werden. Geländetechnisch bietet das Game die ganze Breite der Palette. Ob nun Wald, Felder, Berge, Städte, Ruinen oder Basen, es ist einfach alles relevante dabei. Auch die Gestaltung der Level selbst ist gegenüber von „Der Anschlag“ um ein vielfaches besser und schöner anzusehen.

Viele kleine Sachen machen das Spiel reicher. Sei es nun der Wind, der die Baumwipfel leicht wiegen läßt, der rieselnde Schnee, der auf die Entfernung immer undeutlicher wird oder der Regen, der realistisch anmutend am Bildschirm herabläuft. Auch die Gegner verhalten sich nicht Kamikazemäßig. Sobald das Feuer eröffnet wurde, versuchen alle Deckung zu nehmen. Ob nun hinter ihren Sandsackstellungen oder Bäumen und Steinen. Somit bieten sie selbst für den Sniper ein schlechtes Ziel. Ghost Recon legt sich mächtig ins Zeug, um den Spieler an taktisch geführten Kriegseinsätzen teilhaben zu lassen. Es vermittelt ein durchdachtes Spielprinzip, wo die taktische Vorgehensweise noch mehr in den Vordergrund gestellt wird, ohne aber die Action ganz außen vor zu lassen. Die Kommandierung der eingesetzten Truppen, das steuern jedes einzelnen Soldaten und die Bandbreite der Aufträge, verlangt von jedem Spieler Überblick in der Situation. Wer nicht unbedingt den Verlust eigener Leute hinnehmen will, der muß sich viel Zeit in den Missionen nehmen. Selbst wenn man die ungefähren Positionen des Gegners kennt, kann die Spielzeit pro Mission schnell 45 min. erreichen. Die gute Grafik und vor allem die dezente Hintergrundmusik laden den Spieler geradezu ein, länger in einem Level zu verweilen. Wer ein Missionsziel nicht erreichen sollte, muß allerdings das ganze Level noch einmal starten, was irgendwann einmal nervig wird (weil es meist Kleinigkeiten sind, an dem man scheitert). Alles in allem hat man uns mit Ghost Recon eine richtige Wiedergutmachung für „Der Anschlag“ vor die Nase gesetzt, was jeden freut, dem dieses Genre gefällt.


PLUS - MINUS LISTE

+ gute grafische Gestaltung
+ unabhängige Befehlsgewalt über beide Teams
+ viele verschiedene Locations
+ ordentliche Gegner KI
+ Weiterentwicklung beteiligter Soldaten
+ Coop Modus

- keine Bots im Multiplayer Deathmatch
- keine Unterstützung im Multiplayer Coop Mode
- keine Rücksetzpunkte im Level
- Kollisionsabfrage im Snipermodus manchmal mangelhaft

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Ubi Soft
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Der Anschlag
- SW: Bounty Hunter
- Men in Black II
- Metroid Prime
- Resident Evil 0
- Medal of Honor
- 007: Nightfire
- Stirb Langsam
- TimeSplitters2
- Turok Evolution
- Resident Evil
- 007: Agent im Kreuzfeuer

WERTUNG

GRAFIK:
84%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
76%

MULTIPLAYER:
70%

GESAMTWERTUNG:
83%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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