SYSTEM:
GCN-PAL |
SCHWIERIGKEIT:
3-9 Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 24.06.2003 |
CHEATS:
JA
|
KOMPLETTLÖSUNG:
NEIN
|
TIME
TRIAL / SCORES:
NEIN
|
In Sachen First Person Shooter ist es in letzter Zeit etwas ruhig geworden auf dem GameCube. THQ ändert diesen Zustand und bringt mit Red Faction II einen bekannten Shooter auf den GameCube. Der mittlerweile indizierte Vorgänger ist auch auf anderen Plattforen zuhause, dürfen also nun auch Nintendo Jünger sich der Red Faction anschließen.
Denn der Titel des Spiels umschreibt einen Großteil der Story. Das Game bringt den Spieler in das 22.Jahrhundert. Der niederträchtige und korrupte Diktator Sopot unterdrückt gnadenlos sein Volk. Seitdem er in seiner maßlosen Machtgier der angrenzenden Vereinigten Republik den Krieg erklärt hat, scheint das sinnlose Blutvergießen kein Ende mehr zu nehmen. Der seit 15 Jahren andauernde Kampf um Macht und Kontrolle treibt die Menschen immer weiter in bittere Armut. Als Anführer einer Gruppe von hochrangigen Elitesoldaten, die ihre Spezialfähigkeiten injizierter Nano-Technologie verdankt, beschließen Ihr nach Jahren des Kampfes an vorderster Front, sich gegen die Tyrannei zu erheben und der Schreckensherrschaft Sopots ein Ende zu setzen. Denn einst von Sopot Dank der Nano Technoligie als perfekte Soldaten erschaffen beginnt dieser seine Elitesoldaten aus Angst zu verfolgen und hinzurichten. Nur noch wenige sind übrig, die sich mit der Organisation Red Faction verbünden und in den Kampf gegen Sopot ziehen. Hier steigt Ihr als Spieler ein und übernehmt im Spiel die Rolle eines dieser Nano Krieger. Alias der Sprengstoff Experte soll es nun, gesteuert von euch richten. Wobei selbst diese Story nur eine Weile Gültigkeit hat und im Falle von Red Faction II mal wieder zeigt wie wichtig es ist ein Spiel durchzuzocken. Denn wie im Gameplay sollte sich auch in Sachen Story im Verlauf des Spiels einiges ändern. Widmen wir uns zunächst wieder den technischen Dingen. Einen 60Hz Modus bietet das Spiel nicht. Im Vergleich zur NTSC Version ist aber eine sehr gut angepaßte PAL herausgekommen, die eine saubere Framerate bietet. Die Memory Card wird mit 7 Seiten annehmbar genutzt und ergibt im Spiel 1 Savegame. Wobei das Spiel neben dem Speichern von Hand auch einen Autosave bietet. Red Faction II kommt komplett deutsch daher was Texte und eine sehr gute Sprachausgabe angeht. Das Hauptmenu des Spiels bietet euch neben dem Single und Multiplayer für bis zu 4 Spieler, die Abteilung Profile, Extras und die Optionen. Dabei muß der Spieler ein Profil erstellen in dem alle Erfolge gespeichert werden. Sehr schön finde ich in diesem Zusammenhang die Abteilung Statistik. Hier wird wie seinerzeit in PD euer Kampfverhalten in nackten Zahlen dargestellt. Dazu eine sogenannte Karma Anzeige, welche durch das Lösen von Zusatzaufgaben oder das Verschonen von Zivilisten das Kampfverhalten wiederspiegelt
|
|
Dazu eure bevorzugte Waffe, Trefferquote und abgegebene Schüsse im Spiel. Die Optionen dienen dem Spieler ebenfalls für viele Dinge. Zum einen den reinen Spieleinstellungen in denen Ihr das HUD anpassen könnt, Fadenkreuze wählen und die im Spiel auftauchenden Spielziele aus oder einschalten könnt. Dazu der Rumble Part und die Waffenpriorität, die angibt in welcher Reihenfolge Ihr durch gefundene Waffen schalten könnt. Im Bereich Audio/Video kommt neben dem Soundpart eine Helligkeitsanzeige dazu. Fast Perfekt für einen Shooter dieser Art sind die Optionspunkte Controller und Erweitert. Zum einen könnt Ihr ausgehend von einer Bond Steuervariante jede Tastenbelegung vertauschen und verändern. Ähnlich wie in TS2 wird euch dabei freie Hand gelassen. Dazu könnt Ihr die Drehgeschwindigkeiten der X und Y Achsen verändern und natürlich die Y Achse für das nach Oben und Unten schauen auch invertieren. Besser geht's kaum noch und dem Spieler wird sehr viel Freiraum in diesen Dingen gelassen. Der letzte Punkt, die Extras auf dem Hauptmenu führen euch in die Abteilung der Secrets. Auch hier zeigt sich das Spiel von der umfangreichen Seite. Neben 409 Artworks und Zeichnungen kann man sämtliche Gegner Facts freispielen, eigene Waffen Sheets oder die übliche Film Galerie. Alles wird mit einer Prozentanzeige unterlegt, damit man weiß was man wo vielleicht noch nicht vollständig hat. Doch nun genug des Vorgeplänkels. Nichts ist hier wichtiger als das Gameplay. Beginnt man ein Spiel wählt man einen von mehreren Schwierigkeitsgraden aus, der später im Spiel nicht mehr gewechselt werden kann. Zumindest nicht auf eine höhere Stufe. Von Medium auf Easy geht dagegen. Aber wer macht das schon. Vor dem Spieler liegen jetzt 11 thematisch verschiedene Abschnitte, die sich in 45 Level unterteilen. Eines der Highlights im Spiel. Denn vom Umfang her und der Spielzeit gibt es soviel Konkurrenz nicht was Shooter angeht. Ihr könnt alle Level jederzeit wenn man sie gelöst hat über einen Level Select erneut spielen. Innerhalb dieser folgenden 45 Level gilt es nun die verschiedensten Aufgaben und Gegner zu eliminieren wie es sich für einen FPS gehört. Jedes Level startet mit einer kleineren oder größeren Zwischensequenz, die mal in Spielgrafik und mal in FMV daherkommt. Einmal im Spiel drin zeigt sich ob die Steuerung gelungen ist. Im Screen findet man zunächst die verschiedensten Einblendungen. Rechts oben ist dabei alles zu sehen was mit der Munition zu tun hat. Die in der Waffe und die Reserve. Dazu die Anzahl der Handgranaten. Die im Spiel enthaltenen 17 verschiedenen Waffen besitzen im Großteil eine sekundäre wie primäre Funktion. |
Mit der L-Taste wird die sekundäre Option genutzt, während die R-Taste die primäre nutzt. Per Z-Taste wift der Spieler die verschiedensten Granaten. Links oben ist die Gesundheitsanzeige des Spielers, die ja in einem Shooter mit das wichtigste ist. Dabei bekommt man hier eine Ähnlichkeit zu einem Metroid Prime zu sehen. Neben der eigentlichen Lebensanzeige in Balkenform findet man 3 kleine Med Kit Symbole darunter. Jede steht dabei für einen neue Lebensleiste. Ist als die erste leer wird die 2. genutzt u.s.w. Finde ich passend und macht sich natürlich immer wieder recht positiv im Kampf. Weitere Dinge im Screen sind zuschaltbar. Per X-Knopf ruft man z.b. das Waffenmenu auf und schaltet auf die gewünschte, während das Kreuz oben die aktuellen Missionsziele aufruft. Weitere Funktionen sind Schalter betätigen und ähnliches mit der A-Taste während die B-Taste den Sprung definiert. Das Steuerkreuz dient auch zu weiteren Dingen. Kreuz unten und Ihr geht in die Hocke, während Kreuz links das Nachtsichtgerät aufruft und rechts die Granaten Variante gewählt wird. So eingestimmt gilt es nun das zu tun was einen FPS ausmacht. Besser zu ballern als die Gegner. Die futuristisch angehauchten Waffen unterstützen euch dabei. Neben allen möglichen Arten an Granaten oder Raketenwerfern kommen herkömmliche MG Varianten dazu und später auch HighTech Waffen. So kann man mit der CMRD-32 in einen alternativen Modus wechseln und erkennt Gegner auch hinter Wänden inklusive dem Umlegen dieser durch Wände. Dafür ist Munition schwer zu finden. Was auffällt das ab Medium die Gegner reichlich Treffer brauchen um endgültig das Zeitliche zu segnen. Überhaupt ist die KI der Gegner als sehr hoch einzuschätzen. Zwar laufen viele der Gegner auf euch zu ohne das Wort Deckung zu kennen, verfügen aber über ein extrem hohes Zielvermögen. Gerade später in den reinen Sniper Leveln die fast schon einem Häuserkampf ähneln merkt man dies sehr. Gefällt mir aber und hebt den Anspruch. Was die reinen Waffenklänge angeht bekommt man ordentliches geboten. Vergleichen zu Conflict Desert Storm hält RFII aber in diesem Punkt nicht stand. Positiv zeigt sich der Einsatz der Grananten, die man sehr oft einsetzt und Gegner so verwirren kann. Sie schreien sich an, verlassen ihre Deckung und sind so ein leichteres Ziel. Wobei gerade beim Thema Explosionen das Spiel etwas einmaliges bietet. Durch die Geo-Mod Engine ist es im Spiel möglich die Umgebung sehr oft zu zerstören oder zu verformen. Viele Wege werden erst so möglich, in dem man z.b. Wände zerstört oder Bodenluken findet. Dies gibt dem Spiel an manchen Stellen einen recht realen Touch.
|
|
Unübertroffen finde ich aber die Möglichkeit im Verlauf des Spiels in verschiedene Vehicle zu steigen. Ist ein Kampfflugzeug, ein Panzer und ein U-Boot dabei nur in je einem Level der fahrbare Untersatz, so darf der Spieler das in meinen Augen genialste Teil öfters nutzen. Der sogenannte Kampfanzug ist nichts anderes als ein kleiner Mech Warrior, in dessen Cockpit Ihr Platz nehmt und mit 2 Railguns samt Raketenwerfer die Gegend unsicher macht. Super Steuerung machen diese Abschnitte zum Vergnügen. So spielen sich viele Level wie eine Mischung aus Taktik und Action Shooter. In manchen Abschnitte geht es wirklich nur darum wer besser und genauer schießt, während andere Abschnitte von der Vorsicht des Spielers leben. Auch hier ist der Häuserkampf oder Sopot's Basis zu nennen, wo man sich jede Häuserecke erkämpfen muß. Ehe man dieses gelungene Gameplay erlebt vergeht aber eine Weile. Ich empfinde den Spielspaß vor allem am Anfang als nicht besonders. Was mir auch teilweise an den viel zu dunklen Leveln liegt, in denen man manchmal mehr mit der Orientierung zu tun hat als mit den Gegnern. Hier hat man es teilweise zu gut gemeint mit verwinkelten Level Designs. Erst ab der Hälfte des Spiels steigt die Spielspaß Kurve merklich an. Auch durch die Vehicle und natürlich neue Waffen. Positiv das man gefundene Waffen durch das ganze Spiel mitnimmt und nicht jedes Level bei Null beginnt. Wobei der Einsatz je weiter man kommt immer mehr überlegt sein will. Denn einen Auto Aim findet man z.b. garnicht. Ihr müßt alles und jeden per Hand anvisieren. Nicht optimal ist das völlige fehlen von Rücksetzpunkten. Geht Ihr in einem Level drauf beginnt Ihr von vorn. Zwar gibt es viele Level bei denen dies nicht so tragisch ist, da die Wege nicht so ausladend sind. Auf der anderen Seite bietet RFII auch große Abschnitte die eventuell noch einen Zwischengegner bieten. Hier kann es auch nerven andauernd von vorn zu beginnen. Wer übrigens auf Zwischengegnerkämpfe steht wird sich über das Ende freuen wo gleich mal 4 Stück fast hintereinander warten. Dabei soll es sogar alternative Endings geben. Ich habe zumindest nur eines erlebt, da viele Faktoren in den Leveln davor eine Rolle spielen wie das Spiel am Schluß endet. In manchen Leveln darf der Spieler auch mit einem Team Mitglied auf Achse gehen, wobei hier vor allem die Sprachsamples gefallen. Laßt Ihr euch Zeit oder seid nicht besonders treffsicher wird dies im positiven wie im negativen zum Besten gegeben. Grafisch ist Red Faction II ein Spiel mit Licht und Schatten. Die angesprochenen dunklen Level gerade zu Beginn gefallen mir persönlich nicht sehr. Einfache Texturen und viel Industriemäßig angehauchte Locations bringen wenig Abwechslung. Auch hier wird es später besser, ist aber dennoch noch weit entfernt von Effekten eines Metroid Prime. |
Dafür sind innerhalb der Locations Beschriftungen von Türen und Anlagen oder Plakate komplett auf deutsch. Sieht man auch nicht alle Tage. All dies trägt sicherlich auch zur konstanten Framerate bei. Eine ordentliche Grafik, die aber den Cube sicher nicht ausreizt. Der Sound überzeugt dagegen und bietet stimmige Sounds die auch motivieren können oder in bestimmten Abschnitten die beklemmende Atmosphäre unterstreichen. Hier weiß das gebotene auf jeden Fall zu gefallen. Ist der Spieler im Single Player fertig oder man hat ein paar Freunde dabei kann man sich dem ebenfalls umfangreichen Multiplayer widmen. Bis zu 4 Spieler bekommen hier die Möglichkeit verschiedene Modi zu spielen. Diese reichen vom bekannten Deathmatch oder Capture the Flag und Bagman bis zu den dazu entsprechenden Team Modi. Dazu kann der Spieler im Single Player den Modus Regime freispielen. Hier geht es darum sich als Diktator Sopot durch die Arenen zu schlagen. Spielziel ist hier wer dies am längsten schafft ohne draufzugehen. Der gerade aktive Diktator wird dabei mit der typischen Schirmmütze gekennzeichnet. In allen Modi könnt Ihr dabei zunächst die Regeln und Einstellungen anpassen. Zeitlimits, Scoregrenzen und natürlich Waffensets stehen zur Verfügung. Über 30 teils ausladende Arenen aus dem Spiel heraus stehen euch zur Verfügung gegen menschliche und CPU Spieler anzutreten. Mitnehmen könnt Ihr in den Mulitplayer Gefechten bis zu 5 Bots. Negativ das man allein nur 4 und bei 4 menschlichen Spielern nur noch 2 Bots mitnimmt. Positiv dabei das Ihr jeden dieser Bots nicht nur anpassen könnt, sondern diese maximal 5 pro Memcard auch auf der Memory Card abspeichern könnt. So müßt Ihr nicht jedesmal alles neu Einstellen oder nehmt euren Bot einfach mit zu einem Kumpel wo Ihr ihn laden könnt. Auch mal eine feine Sache. Verschiedene Eigenschaften vom Trefferverhalten, der Bewegungsfähigkeit bis zum Aggressivitäts Faktor sind anpassbar und sollten für jeden Spieltyp etwas bieten. Technisch gibt es im Multiplayer nichts negatives zu berichten. In den Arenen bleibt auch bei 4 Spielern die Framerate konstant hoch. Spielerisch macht das Spiel dabei nicht mehr oder weniger Spaß als ein TS2 oder eines der Bond Games. Multiplayer Freunde haben da glücklicherweise genügend Auswahl auf dem GCN. Abschließend kann man sagen das Red Faction II ein weiterer guter Shooter auf dem GameCube ist. Vor allem die Spielzeit punktet und läuft dabei konform mit einem steigenden Spielspaß je weiter man voran kommt. Pluspunkte wie die zerstörbaren Umgebungen, die anspruchsvolle Gegner KI und vor allem die Vehicle bringen dem Spiel Punkte. Eine gelungene und konfigurierbare Steuerung runden das Gesamtbild ab. Mehr Action als Taktik Shooter für die Sommerpause in diesem Genre genau das richtige.
|
|
PLUS - MINUS LISTE +
Hohe Spielzeit -
Keine Rücksetzpunkte in den Leveln |
ZUSATZINFOS / LINKS - Publisher THQ
KONKURRENZ
- Metroid Prime |
WERTUNG GRAFIK:
MUSIK/SOUNDEFFEKTE: MULTIPLAYER: GESAMTWERTUNG:
|
Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de
Sämtliche Inhalte wie Bilder und Texte zu diesem Artikel sind geistiges Eigentum des Mag'64. Eine Benutzung oder anderweitige Verwendung darf nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Mag'64 erfolgen.
Zurück zum Seitenanfang