SYSTEM:
GCN - PAL |
SCHWIERIGKEIT:
3-7 Dieser Testbericht wurde geschrieben von Kilian Pfeiffer am 01.05.2003 |
CHEATS:
NEIN
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KOMPLETTLÖSUNG:
NEIN
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TIME
TRIAL / SCORES:
NEIN
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Rollenspiel-Fans könnten begeistert sein: nachdem dieses Genre auf dem GameCube insgesamt ziemlich stiefmütterlich behandelt wurde, werden Freunde derartiger Games vor Freude mit der Zunge schnalzen. Mit "Summoner - A Goddess Reborn" erwartet uns ein Spiel, in dem alle charakteristischen Zutaten eines Rollenspiels miteinander vereint sind. Gruppendynamische Kämpfe, kleine Rätseleinlagen, mächtig viel Action sowie die auf Erfahrungspunkten basierten Levelsteigerungen. Gekrönt wird das Ganze durch unterschiedlichste Levelumgebungen, eine Vielzahl an Monstern sowie Dutzende Zaubersprüche, die Euch das stressige Helden-Dasein um ein gutes Stück erleichtern werden. Persönlich war ich richtig gespannt auf den Titel, da gleichartige Titel auf Nintendo's Würfel nicht gerade zum Alltag gehören und mir das Genre an sich sehr gut gefällt. Umso bitterer war dann die Erfahrung, die ich wirklich keinem anderen von Euch wünsche: meine MemCard gab - zu meinem Bedauern - ihren Geist auf, gleichzeitig verschwanden alle meine bis dahin gespeicherten Spielstände samt dem von "Summoner - A Goddess Reborn". Inzwischen über elf Stunden gespielt, war diese Erfahrung nicht sonderlich aufbauend. Vor allem wenn ich an meine mühsam "erarbeiteten" Speicherstände zu meinen Lieblingsspielen denke… ;-) Nichtsdestotrotz will ich nicht klagen, der Redakteursalltag ist wieder eingekehrt und daher startete ich "Summoner" einfach zum - glücklicher verlaufenden - zweiten Versuch. Doch dieses Mal, gnädigerweise, ohne derartige Unterbrechungen... Das Spiel selbst bietet keinen 60-Hz-Modus, Eure Memory Card wird insgesamt mit 19 Seiten belastet, wobei Ihr insgesamt nur einen Spielstand unterkriegt. Jeder weitere verschlingt abermals ganze 19 Seiten. Vorne weg als sehr positiv einzustufen ist die Tatsache, dass das ganze Spiel durchweg in Deutsch gehalten ist. Von der hervorragenden, umfangreichen Anleitung, über die kompletten Untertitel bis hin zur professionellen Sprachausgabe - an wirklich alles wurde gedacht und für den hiesigen Markt sprachlich perfekt in Szene gesetzt. Auch Englisch-Unbewanderte können demnach problemlos zugreifen. Das Hauptmenü bietet neben dem "Neuen Spiel" den Punkt "Weiter" sowie die "Optionen" und "Extras". Innerhalb letzterer hat man die Möglichkeit einen Blick auf die Entwicklerriege zu werfen sowie alle, bis zu diesem Zeitpunkt, erspielten Cut-Sequenzen nochmals begutachten zu können. Die Optionen bieten Altbekanntes: Ganz gleich ob man den Rumbler aktiviert haben möchte oder eher die Musiklautstärke herunter regeln will - hier habt Ihr die Möglichkeit nach Eurem Gutdünken an den Optionen herum zu schrauben. Untertitel lassen sich unterdrücken, ebenso könnt Ihr die Kameradrehung per C-Stick vertauschen.
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Nachdem Ihr mit den Einstellungen zufrieden seid, rate ich Euch einen Happen zwischen die Kiemen zu werfen, um dann gut gestärkt in das mystische Abenteuer rund um den "Baum von Eleh" aufzubrechen. Ihr solltet Euch auf jeden Fall viel Zeit nehmen, mit ein paar Stunden werdet Ihr nicht besonders weit kommen. Die Story von "Summoner" lässt sich nur mit viel Mühe in ein paar Sätzen wiedergeben, da den Entwicklern etwas gelungen ist, was nur in sehr wenigen Spielen begeistern kann: eine vernünftige, durchdachte Geschichte, die den Spieler im Laufe des Abenteuers voll und ganz mit einbezieht. Derartig komplexe, miteinander verwobene Storyfäden findet man wirklich nur selten. Dennoch wird der rote Faden nie verloren, die Hintergrundinformationen ergänzen die eigentliche Story in einer faszinierenden Art und Weise: Im Buch der Propheten war die Geburt der Göttin schon seit Dekaden vorher gesagt. Eines Tages sollte die wiedergeborene Göttin den Thron von Halassar besteigen. Das entfernte Ziel, dass Maia, Königin von Halassar, vor Augen hat, ist die Erfüllung der Prophezeiung, in der Königin Maia in die Gestalt von Göttin Laharah wechselt. Nur so kann Maia den Baum von Eleh heilen, der Quelle der Kraft aus der das gesamte Universum entsprang. Nach einem gewaltigen Sturm war dieser der Katastrophe zum Opfer gefallen. Daher war die Kraftquelle des Guten bis auf weiteres zerstört. Weil die Ordnung im Lande mit der Zeit zerbröckelte, war die Zeit des Bösen gekommen und damit der langsame Untergang des Reiches. Als Maia habt Ihr nun die Aufgabe zu Göttin Laharah aufzusteigen und der Welt den alten Glanz, von vor lang vergangener Zeit, zurück zu bringen. Göttin Laharah sei Dank, erhält Maia tatkräftige Unterstützung durch eine Vielzahl von kampfstarken Charakteren, die der Protagonistin im Laufe ihres langwierigen Abenteuers begegnen. Tauris, ein vor Kraft strotzender Krieger, ist der Bruder von König Azraman, einem Erzfeind von Königin Maia. Trotz der Blutsverwandtschaft, stellte sich Tauris gegen seinen Bruder und verhalf Maia zum erfolgreichen Sieg gegen König Azraman. Ebenfalls als treue Kumpanen entpuppen sich Sangaril, eine gemiedene Auftragsmörderin sowie Yago, Mönch von Iona. Des Weiteren stößt innerhalb des Abenteuers Morbazan, ein fettleibiger Gladiator aus der Arena von Munaria auf Eure Heldengruppe, von dem allerdings die meisten Informationen hinter einem dunklen Vorhang verborgen bleiben. Weitere Mitglieder in Maia's Truppe sind Prinz Neru, Iari das Maschinenwesen sowie Krobelus, ein hoher Priester, der dennoch vor allem im Nahkampf seine Stärken zeigt. Anfangs kämpft Ihr noch alleine als Königin Maia, im fortgeschrittenen Abenteuer stoßen zu speziellen Zeitpunkten die anderen Gefährten auf Eure Truppe. |
Im Spiel selbst dürft Ihr drei Charaktere gleichzeitig steuern, wobei Ihr unter den einzelnen Heroen wechseln könnt. Die anderen zwei Kämpfer werden von der KI übernommen, wobei Ihr die Möglichkeit habt, Ihnen unterschiedliche Aufgabenbereiche zukommen zu lassen. Beispielsweise könnt Ihr Euch dazu entscheiden, den KI-Spielern die Aufgabe des Heilers zu Teil werden zu lassen oder Ihr beschäftigt ihn im Kampf als fleißigen Zauberer, der einen Spruch nach dem anderen über die Köpfe der Feinde fegt. Von solchen gibt es übrigens eine ganze Menge: Energie-spuckende Baumwesen versuchen Eure Heldengruppe zu durchsieben, riesige Fettklopse wollen Euch zu Helden-Kompott verarbeiten. Ebenfalls werdet Ihr von giftigen Schlangenwesen attackiert, verwirrte Gefängnisinsassen, die Euch an den Leib wollen, sind ebenso im reichhaltigen Kreatureninventar vertreten. Von Zeit zu Zeit begegnet Ihr mächtigen Zwischengegnern, die neben dem Nahkampf alle möglichen Angriffsarten in petto haben. Nur eine erfahrene Heldengruppe kann derartigen Angriffen auch schadlos widerstehen. Geht Ihr jedoch als stolze Sieger vom virtuellen Kampfplatz, bekommt Ihr oftmals nützliche Items oder eine Menge Gold zugesteckt. Diverse Waffen wie Schwerter, Äxte oder Keulen sind gleichermaßen erhältlich wie Halsketten, Ringe, Stiefel oder Rüstungen. Im Ausrüstungsbildschirm könnt Ihr dann nach Belieben Eure Errungenschaften verteilen, jedoch solltet Ihr immer Eure Statuswerte im Auge behalten, die sich je nach unterschiedlichen Utensilien verbessern oder verschlechtern können. Immer wider toll, wenn man durch einen speziellen Ring einen kräftigen Kraftbonus spendiert bekommt, trotzdem überlegt man es sich gleich zweimal, ob man dafür einen Gesundheitspunkteverlust in Kauf nehmen will. Gold spielt in "Summoner" gleichfalls eine wichtige Rolle, da Ihr zum einen damit seltene Artefakte und nützliche Gegenstände käuflich erwerben könnt, zum anderen das glänzende Gut aber für optionale Aufträge benötigt, die zwar nicht unbedingt erledigt werden müssen, jedoch zusätzliche Erfahrungspunkte sowie wertvolle Objekte für die Gruppe bereitstellen. Beispielsweise dürft Ihr in Halassar, dem Dreh- und Angelpunkt des Abenteuers, über diverse Geldzahlungen nach Eurem eigenen Willen entscheiden. Dort wimmelt es gerade nur so von Maia's Untergebenen, die in allen erdenklichen Bereichen möglichst viele Goldmünzen von Euch fordern. Habt Ihr Euch entschlossen, Dama Chiru, Priesterin der Heiler, einige Goldstücke zu überlassen, verspricht Euch diese für das leidende Volk eine größere Anzahl an Heilpflanzen anbauen zu lassen. Ähnliche Aufgaben gibt es in "Summoner" zuhauf.
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Einem Musikliebhaber sollt Ihr alle Euch bekannten Musikstücke vorbei bringen, andere Charaktere benötigen einen Batzen Gold, um das Volk vor eventuellen Gefahren zu schützen. Obwohl nur eine Handvoll Aufgaben unumgänglich und notwendig sind das Ende des Spiels zu erreichen, gibt es dennoch eine immense Zahl an optionalen Aufgaben, die Ihr nach Eurem Befinden entweder erledigen könnt oder einfach bei Seite lasst. Steuerungstechnisch ist das Spiel ausgereift, alle Tasten sind belegt, dennoch könnte diese Tatsache für Anfänger ein kleines Hindernis darstellen. Mit der Zeit hat man die Tastaturkommandos doch recht schnell erlernt und bewegt sich ohne Probleme durch die weitläufigen Levels von "Summoner". Für Rollenspieler dürften vor allem die Attribute besonders interessant sein, da man diese durch Erfahrungspunkte steigern und damit die Fertigkeiten der Charaktere aufpowern kann. Da die einzelnen Helden sehr viele verschiedene Fertigkeitsbereiche besitzen, ist es immer wieder dieselbe Qual der Wahl: Steigere ich lieber den Bereich der "Heilung" oder verteile ich meine Punkte doch besser auf die "Willenskraft" Kämpfernaturen freuen sich beispielsweise, wenn Ihr Eurem Charakter einen Fertigkeitspunkt im Bereich des "Schwertkampfes" spendiert, zauberkundige Abenteurer jubeln über neue Zauberfertigkeiten, etwa Feuer- oder Kältemagie. Außerordentlich interessant ist das Faktum, dass pro vergebenem Fertigkeitspunkt meist ein neuer Spruch beziehungsweise eine Fähigkeit verfügbar ist. Habt Ihr zum Beispiel Yago in der Fähigkeit "Heilen" auf Stufe sieben hoch gepowert, könnt Ihr neben gewöhnlichen Lebenspunktheilungen komplette Charaktere wieder beleben oder es gelingt Euch, allen in Reichweite befindlichen Charakteren, einen gewissen Anteil ihrer Lebensenergie wieder zurück zu geben. Ziemlich nervig kann es werden, wenn Eurer Gruppe ein Monster begegnet, das Eure Statuseffekte für eine Zeit lang lahm legt. Vor allem Vergiftungen zehren an den Nervensträngen der kompletten Gruppe, auch eine Verlangsamung ist nicht sonderlich vorteilhaft für den stressigen Abenteureralltag. Schlurft man nämlich wie ein Zombie des Weges entlang, haben die Feinde meist leichtes Spiel Euch aus Euren Abenteurersocken zu katapultieren. Um durch das komplette Reich zu reisen, betretet Ihr über eine Weltkarte einzelne Bereiche des weitläufigen Spielareals. Aufgeteilt sind diese ähnlich wie einzelne Levels, wobei Ihr jede Ortschaft normalerweise mehrmals besucht. Wollt Ihr alle optionalen Aufgaben erfolgreich beenden, seid Ihr dazu sogar gezwungen, denn erst mit der Zeit erhaltet Ihr wichtige Objekte, die gerade für derartige Aufgaben wesentlich sind. |
Entscheidender Vorteil von Maia, der Königin über Halassar, ist die Fähigkeit sich in überaus kräftige Geschöpfe zu verwandeln, die für bestimmte Spielbereiche Erfolg versprechend sein könnten. In Gestalt dieser Ungetüme könnt Ihr nun eine bestimmte Zeit lang umher laufen und Eurer Feindesschar das Fürchten lehren. Gleichzeitig dürft Ihr diverse Zauber wirken, die besonders effektiv sind und teilweise radikale Auswirkungen haben können. Ferner gibt es neben dem alltäglichen Kampf- und Zauberallerlei kleinere Denkaufgaben, die man zum Lösen einzelner Abschnitte benötigt. Um beispielshalber verschiedene Podeste zu aktivieren, bedarf es einiger Edelsteine, die Ihr entweder von Euren Gegnern erhaltet oder durch genaues Absuchen der Gegend findet. Hin und wieder muss sich auch ein Charakter von Eurer Gruppe im Solomodus entfernen um den Zutritt zu einem bestimmten Bereich für den Rest der Gefährten zugänglich zu machen. In grafischer Hinsicht ist den Entwicklern leider nichts Weltbewegendes gelungen, die Charaktere wirken nicht wie aus einem Guss, auch der Rest der Grafik kann nicht begeistern. Die größtenteils farbenreichen Texturen sind leider oft ziemlich verwaschen, hin und wieder stockt das Abenteuer bei besonders actionreichen Szenen. Zwar nicht auffallend häufig, jedoch eine Erwähnung wert. Umso besser gefallen mir die unterschiedlichen Umgebungen in "Summoner": düstere, futuristische Gegenden sind ebenso vertreten wie saftig grüne Landschaftsgebiete, die Dank des tollen Aufbaus begeistern können. Angetan war ich insbesondere von den hübsch in Szene gesetzten Zaubereffekten, die das spielerische Auge durch glanzvolle, farbenprächtige Feuerwerke begeistern können. Die Musikuntermalung ist wahrlich gut gelungen. Mystische, klangvolle Melodien verzücken meinen Gehörgang, ebenso die fantastische Sprachausgabe, an der man wirklich nicht gespart hat. Auch die einzelnen Soundeffekte wie das Klirren der Waffen wissen zu überzeugen. Obwohl das Abenteuer an sich sehr textlastig ausgefallen ist, sollten auch die Lesefaulen unter Euch einen Blick auf das insgesamt tolle Werk werfen. Auch Rollenspieler, die sich zu den japanischen Rollenspielen mit den typischen Kulleraugen-Charakteren hingezogen fühlen, sollten einen Blick auf THQ's "Summoner" werfen, dass dank gigantischem Umfang, einer tollen, episch-anmutenden Story, vieler Kämpfe und einer tadellosen Atmosphäre eine große Klientel an Spielern ansprechen dürfte. Zwar erwartet uns nichts sonderlich Neues, dem ungeachtet können beinahe alle Spielingredienzien ohne größere Einschränkungen begeistern. Für Rollenspieler, die nach neuem Futter geradezu lechzen, kann ich den Kauf von Summoner uneingeschränkt empfehlen.
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PLUS - MINUS LISTE +
groß angelegte Story mit Wendungen -
verwaschene Grafik |
ZUSATZINFOS / LINKS - Publisher THQ KONKURRENZ
- Skies of Arcadia Legends |
WERTUNG GRAFIK:
MUSIK/SOUNDEFFEKTE: MULTIPLAYER: GESAMTWERTUNG:
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Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de
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