SYSTEM:           GCN - PAL
ENTWICKLER:
Paradox

GENRE:             Prügler
SPIELER:          1-2 Spieler
HANDBUCH:    Deutsch
MEMCARD:      3 Seiten
60Hz Modus:      NEIN

SCHWIERIGKEIT:    4-10
SECRETS:                JA
SPRACHHÜRDE:    Gering
PREIS:                       ca.60 Euro
TERMIN:                     Erhältlich

Dieser Testbericht wurde geschrieben von Matthias Engert am 15.12.2002


CHEATS: JA
KOMPLETTLÖSUNG: NEIN
TIME TRIAL / SCORES: NEIN

Trotz der Flut an Spielen im letzten Quartal sucht man neue Prügelgames mittlerweile schon wieder mit der Lupe. Zwar gute Spiele verfügbar ist ein gewisser Nachschub ja nie was schlechtes. Irgendwann ist man mit seinen Favoriten doch mal fertig und möchte sich nach etwas neuem umschauen. Activision erhört die Spieler und bringt die X-Men Serie nun auch auf den GameCube. Und das wie schon erwähnt in Form eines reinrassigen Prüglers. Konnte die letzte GBA Version überzeugen durfte man nun gespannt sein wie die GCN Umsetzung gelungen ist. Von der Firma Paradox entwickelt dürfen sich die Marvel Helden nun auf dem GCN die Köpfe einschlagen. Das für 2 Spieler gemachte Spiel bietet nach dem Spielstart keinen 60Hz Modus an. Die Memory Card wird dagegen mit 3 Seiten vorbildlich bescheiden genutzt. Nach den üblichen Firmenscreens darf der Spieler den Vorspann genießen, der sehr gelungen daherkommt. Wenn auch in Englisch. Wie das gesamte Spiel ist die Sprachausgabe wie auch der textliche Part nur in Englisch. Allerdings sind in einem Prügler viele Dinge selbsterklärend. Einzig wer den enthaltenen Story Modus komplett verfolgen möchte sollte des englischen mächtig sein. Was der Story Modus dem Spiel logischerweise beschert ist eine Geschichte um die X-Men. Hintergrund ist ein Komplett, bei dem ein Humanoid beabsichtig alle Mutanten auszulöschen. Bastian, der diesen Part hier übernimmt ist nun darauf aus einen speziellen X-Men dafür in seine Gewalt zu bringen - Forge. Was seine X-Men Freunde allerdings nicht unbedingt begrüßen und dem gefangenen Forge zu hilfe eilen. Allerdings reicht ihre Kraft nicht aus und die X-Men müssen sich mit ihren schlimmsten Feinden verbünden um dieser Bedrohung Herr zu werden. Zusammen mit der Bruderschaft der Mutanten versuchen sie nun durch euch die Vernichtung der Mutanten zu verhindern. So eingestimmt darf der Spieler das ausladende Hauptmenu begutachten, das einiges an Spielmodis bietet. Neben dem Story Mode gibt es den Arcade Mode, den Versus Mode für 2 Spieler, den Survival und den Practice Mode. Daneben die Menupunkte Team Battle und Time Attack. Abschließend natürlich auch hier die Optionen, welche einige interessante Dinge zulassen. Als wichtigster Punkt die Steuerung, die man völlig frei belegen kann. Man löscht praktisch die vorgegebenen Einstellungen und weist den einzelnen Aktionen eine Taste seiner Wahl zu. Weiterer wichtiger Punkt ist das Speicher Menu. Da es keinen Autosave gibt sollte man also nicht vergessen nach einer Session hier nochmal sein Spiel zu speichern. Dazu kommen gewohnte Dinge wie die Soundeinstellungen, die Rekorde für alle Spielmodis welche gespeichert werden können und eine Filme Rubrik, die euch alle gesehenen Movies des Story Mode's noch einmal einzeln anwählbar macht.


Wichtigster Punkt sind auch hier die Game Settings. Hier stellt Ihr die Anzahl der Runden ein, ob ein Time Limit vorhanden sein soll, welches Handicap eventuell eingestellt werden soll und natürlich der Schwierigkeitsgrad, den Ihr aus 3 verschiedenen wählen könnt. So eingestimmt sollte man in diesem Spiel unbedingt den Practice Mode besuchen. Denn von der Schlagvielfalt und den Möglichkeiten ist eine Übungssession zwingend notwendig um nicht mörderlich zu verlieren in den einzelnen Spielmodis. Hier wählt Ihr zunächst anfänglich aus 20 Charakteren euren Favoriten aus. 4 weitere kann man im Verlauf des Spiels freispielen. Darunter alle bekannten X-Men Charaktere, bei denen ich mich wieder für Wolverine entschieden habe. Seit der letzten GBA Version mein favorisierter Charakter. Sehr lobenswert das auch hier der Gegner oder besser gesagt Dummy im Training gesteuert werden kann. Was heißt Ihr legt fest was er speziell tun soll. Blöd rumstehen, Blocken oder Attackieren. Zwei weitere Punkte werten den Practice Mode auf. Zum einen werden eure Aktionen am unteren Bildschirmrand eingeblendet, so das man nachvollziehen kann welchen Blödsinn oder geniale Kombo man gerade hinbekommen hat. Weiterhin kann man eine Aktion speichern. Das heißt man drückt im Pausenmenu den Punkt Record und zeichnet alle Aktionen danach auf. Später kann man diese abspielen und sieht nun genau was man gerade fabriziert hat. Auffällig und angenehm sind die großen Charaktere auf dem Screen. Im Falle des Juggernaut oder später eines Sentinel sogar bald zu Bildschirmfüllend. Grundlage ist es wie immer die Energieleiste des Gegners zu leeren. Dabei bedient man sich eines Systems das schon in UFC Throwdown genutzt wurde. Trefft Ihr Gegner, ändert sich in der Leiste je nach Schlagwirkung ein Stück der Anzeige von Grün auf Rot. Dieser Bereich füllt sich von selber wieder auf, sollte der Gegner keinen weiteren Treffer bekommen. Erst wenn man nachsetzt wird die Anzeige schwarz und die Leiste leert sich. Ein Aspekt des Spiels. Angreifen und erstmal wieder zurück gehen ist hier nicht sonderlich erfolgreich. Weitere Anzeigen sind der Timer und unter den Lebensleisten die sogenannte Superleiste. Diese ist in 3 Bereiche eingeteilt und dient dem Ausführen von 4 Specials, die jeder Charakter besitzt. Dabei muß für die ersten 3 Specials jeweils nur einer der 3 Bereiche gefüllt sein. Erst wenn alle 3 vollkommen gefüllt sind kann der Spieler der ultimativen Special ausführen. Im Spiel später geht das ganze soweit das eventuell der 3. Bereich den geeigneten Special enthält um den Gegner zu erwischen. Da sich die Anzeigen aber von links nach rechts füllen würde das dauern. Hierzu kann man die Z-Taste benutzen und den Inhalt z.b. des 2. Bereiches in den 3. kopieren.

Klingt ein wenig abgedreht für ein Prügelspiel, funktioniert aber sehr gut. Doch wie füllen wir diese Anzeige und leeren die des Gegners? Dazu dienen euch zunächst die Grundschläge des Charakters, die wie schon erwähnt frei belegbar sind. So gibt es 2 Schlag und Tritt Varianten mit den A,B, L und R-Tasten, welche bei manchen Charakter den Einsatz einer Schußwaffe ermöglichen oder sonstigen Geschossen. Dazu kommt unter anderem mit der L-Taste die Einbeziehung von Objekten in der Umgebung die ebenfalls genutzt werden können. Gesteuert wird mit dem 3D-Stick der die 8 möglichen Richtungen definiert oder dem Steuerkreuz. Das Spiel ist zwar ein 3D Prügler, benutzt aber nur die groben Richtungen zum Bewegen. Dem Steuerkreuz kommt in dieser Hinsicht eine besondere Bedeutung zu, was das Spiel in meinen Augen etwas verkompliziert. So könnt Ihr beim Antippen Oben und Unten die berühmten Sidesteps machen um z.b. Geschossen auszuweichen. Haltet Ihr diese Richtungen gedrückt vollführt der Charakter zum einen den Sprung oder duckt sich. Links und rechts ist für die Richtung und das Blocken ausgelegt. Im Kampf selber vertut man sich gerne mal und ein GamePad mit großen Steuerkreuz ist von großem Vorteil. Um die Sache noch komplizierter zu machen hat auch der C-Stick seine Bedeutung. Mit ihm kann man durch drücken der entsprechenden Richtung einen Flug einleiten, den manche Charaktere ausführen können. Was hier noch klar abgegrenzt wird, ist im Kampf äußerst hektisch, will man wirklich alle Facetten des eigenen Charakters ausloten. Im Pausenmenu dürft Ihr euch alle Moves des Charakters anschauen, wie auch die Kombos. Das reicht von einer Richtung plus einer Action Taste und geht bis zum mehrmaligen Benutzen dieser Aktionen um einen Special auszuführen. Was auffällt ist das manche Bewegungen etwas träge ausgeführt werden. Den GameSpeed eines Capcom VS SNK 2 oder auch eines Bloody Roar erreicht das Spiel nicht. Kein filigraner Prügler zählt hier die Durchschlagskraft und eben die Specials. Was mir gut gefällt ist die Tatsache das in einer Angriffsbewegung der nächste Move schon eingeleitet werden kann. Da das ganze nicht immer 1:1 mit den Tastenbelegungen konform geht ohne Probleme möglich. Seine Stärke spielt die Game bei den Specials aus. Einmal damit angefreundet sind solche Attacken in der Luft wie am Boden möglich. Selbst aus dem hier wirklich gut klappenden Konter könnt Ihr den Gegner hochheben und attackieren oder in ihn in der Luft mit einer 20Hit Kombo auseinander nehmen. Erst diese Attacken hinterlassen auch Eindruck beim Gegner, was die Energieleiste angeht. Trotzdem bleibe ich dabei dass das Spiel noch ein wenig schneller sein könnte.


Das jeder Charakter über sehr viele unterschiedliche Attacken verfügt gefällt mir gut und läd immer wieder zum ausprobieren eines neuen Charakters ein, obwohl die meisten wie ich auch sich dann doch auf einen festlegen. Man sollte im Training ruhig auch den Gegner mal kämpfen lassen. Sich nur auf den Lorbeeren gegen einen Dummy auszuruhen kann tödlich sein. Was euch der Story Mode sehr schnell zeigen kann. Hier zahlt sich ein Probieren mit mehreren Charakteren aus. Denn innerhalb dieser reichlich Kämpfe werdet Ihr desöfteren mit einem vorgegebenen Kämpfer spielern müssen. Positiv das man nach einem verlorenen Kampf unendlich Continues bekommt. Speichern innerhalb der Story geht leider nicht. Sehr schön ist die Einpassung was die Sequenzen angeht, die oft erscheinen und lang sind. Desweiteren zeigt der Story Mode 2 weitere Aspekte des Spiels. Zum einen natürlich die Locations in denen gekämpft wird. Was mir hier gefällt das diese nicht auf feste Arenen begrenzt sind, sondern sich über verschiedene Räume oder auch außerhalb eines im Haus begonnenen Kampfes stattfinden. Rein auf Links und Rechts in der Bewegung ist man dabei also nicht beschränkt. Dabei zoomt die Kamera immer dann weg um beide Charaktere im Bild zu behalten. Desweiteren der Schwierigkeitsgrad der schon im Story Mode zeigt was eine Harke ist. Es gibt immer Gegner die einem liegen und die man schneller umhaut. Aber der Anteil der Gegner die man sehr oft spielt, da man oft Continue drückt ist wesentlich höher. Wenn ich an die Kämpfe gegen die Sentinel denke erinnere ich mich nur zu gut daran zurück. Was aber auch den Anspruch des Spiels audrückt, der recht hoch ist. Es gibt gegen jeden Gegner eine Taktik. Vor allem gegen die ewig blockenden und in der Luft attackierenden dauert es seine Zeit bis man hier eine gewisse Strategie entwickelt hat ehe man Erfolg hat. Man bezahlt sehr oft Lehrgeld. Ich empfinde das Spiel schwerer als einen BR oder auch Capcom VS. SNK. Dafür spielt man recht lange, was ja nun nichts negatives ist. Frust Potential ist vor allem am Anfang dabei wenn man partout gegen manche Gegner kein Land sieht. Für Einsteiger ist das Spiel also nicht gemacht. Das zieht sich auch über die anderen Spielmodis gegen die Computergegner. Der Arcade Mode wartet mit 10 Kämpfen nacheinander auf, die es zu gewinnen gilt. Man trifft auf alte Bekannte und auch neue Gegner. Die gleichen Regeln, gibt es auch hier Continues. Diese fehlen logischerweise im Survival Mode. Hier kämpft Ihr solange gegen Unendlich Gegner bis eure Energieleiste leer ist. Im Time Attack kommt Smash Melee Feeling auf, da Ihr soviel wie möglich Gegner innerhalb eines Zeitlimits erledigen müßt. All dies wird natürlich auch in den internen Rekorden festgehalten. Der Team Mode läßt euch die Wahl 8 Kämpfer auszuwählen.

Dabei bedient man sich hier des Prinzips - ist einer erledigt rückt der nächste nach-. Der Versus Mode kann wie auch der Arcade Mode mit einem menschlichen Spieler gezockt werden, was anfänglich fast noch die bessere Variante ist um in das Spiel zu finden. Guter Durchschnitt ist in diesem Spiel der grafische Aspekt. Die Effekte eines Bloody Roar besitzt das Spiel keinesfalls und man wünscht sich ab und zu etwas mehr Details in den Hintergründen. Dafür gibt es weder Probleme auf der technischen Seite, noch sind wirklich lieblos gestaltete Hintergründe dabei. Vor allem die Außenlocations bieten hier noch das schönste Ambiente. Die Animationen der Kämpfer sind verschieden, könnten aber ebenfalls etwas feiner wirken. Bei den größeren wie Juggernaut sowieso könnten auch die normalen Charaktere mehr Animationsvielfalt vertragen. Beeindruckend sind die Moves in der Luft, die meist mit einer imposanten Hit Kombo enden. Hier wird grafisch meist noch eins draufgepackt und man kommt manchmal garnicht hinterher, was aber in der vorgefertigten Aktion des Moves liegt und nicht am Tastengehämmer des Spielers. Wobei man nicht vergessen darf, das durch das Waffenfeature, welches einige Charaktere nutzen können traditionelle Prügelfans eher nicht zur Zielgruppe gehören. So ist X-Men: Next Dimension vom Anspruch her ein schweres Spiel in das der Spieler erst nach und nach hineinfindet. Schnelle Erfolge sind schwer zu schaffen und werden die Spieler erfreuen die sich intensiv mit den einzelnen Aktionen und ihrer Wirkungsweise befassen wollen. Ausreichend Moves vorhanden klappen vor allem Konter sehr gut. Die Steuerung an sich ist gelungen. Dazu die weiten Locations die nicht nur in festen Arenen stattfinden. Dem entgegen steht ein Gamespeed der etwas höher sein könnte, sowie detailreichere Hintergünde und Animationen der Charaktere. Ein ordentliches Spiel, dem aber die angesprochenen Kritikpunkte den Spielspaß im Vergleich zur Konkurrenz etwas nehmen.


PLUS - MINUS LISTE

+ Original Charaktere
+ Viele Spielmodus
+ Große Charaktere
+ Anspruchsvoll
+ Konter Attacken
+ Guter Trainingsmode

- Gamespeed könnte höher sein
- Animationen der Charaktere
- Nichts für Einsteiger

ZUSATZINFOS / LINKS

- Publisher Activision
- GameCube Memcard
- GameCube Controller

 

KONKURRENZ

- Godzilla
- Capcom Vs SNK
- Bloody Roar
- Super Smash Melee

WERTUNG

GRAFIK:
72%

MUSIK/SOUNDEFFEKTE:
76%

MULTIPLAYER:
77%

GESAMTWERTUNG:
77%

 

Meinungen, Anregungen und sonstiges zum Test bitte an info@mag64.de

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